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Immobilienpreise in Wien steigen nicht mehr so stark

Die Immobilienpreise in Wien steigen trotz Coronakrise weiter an.
Die Immobilienpreise in Wien steigen trotz Coronakrise weiter an. ©Unsplash
Die Preisentwicklung von Wohnimmobilien in Wien ist laut Oesterreichische Nationalbank noch wenig von Corona berührt. Die Preise steigen weiter, jedoch weniger schnell als noch im letzten Jahr.

Die Preise für Wohnimmobilien in Wien sind im ersten Quartal 2020 laut eine Studie der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) weniger stark angestiegen als davor. Österreichweit hätten die Preise dagegen wieder etwas stärker angezogen, lägen aber weiter hin deutlich unter den Wachstumsraten von vor einem Jahr.

Im ersten Quartal 2020 stiegen die Preise für Wohnimmobilien in Wien um 3,9 Prozent, nach einem Plus von 4,3 Prozent im Vorquartal und einem Plus von 5,5 Prozent im Vorjahresquartal. In Gesamtösterreich stiegen die Preise dagegen um 3,4 Prozent und damit stärker als im Vorquartal (plus 3,0 Prozent) an. Vom Niveau des Q1 2019 (plus 5,0 Prozent) ist das aber noch deutlich entfernt.

Im Bundesgebiet ohne Wien betrug das Wachstum im ersten Jahresviertel 2,8 Prozent, nach plus 1,2 Prozent im Vorquartal und plus 4,1 Prozent im Vorjahresquartal.

Coronakrise zeigt nur schwache Auswirkungen

Im ersten Quartal 2020 sei die Preisentwicklung von der Coronakrise noch eher unberührt geblieben, heißt es in der Immobilienmarktanalyse der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Die zukünftigen Auswirkungen seien derzeit noch schwer abzuschätzen und würden "insbesondere von der Dauer und Intensität der Krise" abhängen. Insgesamt sei der Markt für Gewerbeimmobilien aber stärker beeinträchtigt als der Wohnungsmarkt.

"Es ist zu erwarten, dass der Gewerbeimmobilienmarkt durch seine starke Kopplung an die konjunkturelle Entwicklung - zumindest kurz- bis mittelfristig - vergleichsweise stärker von der Krise in Mitleidenschaft gezogen werden wird als der Wohnimmobilienmarkt", heißt es in der Analyse der OeNB. Geplante und vorbereitete Anmietungen könnten im Zuge der Krise überdacht bzw. sogar ganz unterlassen werden. Zudem könnte es bei länger andauernden Corona-Maßnahmen zu einem Rückgang der Nachfrage und damit zu Mietpreisreduktionen kommen.

Weniger Nachfrage nach Eigentums-Immobilien

Der Wohnungsmarkt dürfte sich als etwas krisenresistenter erweisen, allerdings hätten große Immobilienvermittler seit Beginn der Corona-Maßnahmen auch hier bereits deutliche Rückgänge bei der Nachfrage verzeichnet. Dabei sei die Nachfrage nach Eigentum weniger stark betroffen gewesen als die nach Mietwohnungen.

Im Bezug auf die Preisentwicklung hält die Notenbank auch am Wohnungsmarkt "Verwerfungen" für möglich. "Da laut Maklerauskunft bereits jetzt vereinzelt Immobilienverkäufe von durch die Coronakrise in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Haushalten und Unternehmen zu sehr günstigen Konditionen stattfinden, sind auf dem Wohnungsmarkt - wie auch auf dem Gewerbeimmobilienmarkt - Verwerfungen zu erwarten", so die OeNB. Zudem könnte sich einerseits das Angebot für Eigentumswohnungen erhöhen und andererseits die Nachfrage nach Mietobjekten verstärkt werden. Allerdings werde von Immobilienexperten "ein Rückgang oder bestenfalls ein Gleichbleiben der Mieten" erwartet. Genau ließen sich die Folgen der Coronakrise für die Mietpreise für private Haushalte aber noch nicht abschätzen, so die Notenbank.

Wohnbaukredite noch im Rahmen

Auch in Bezug auf die Kreditentwicklung sei im ersten Quartal 2020 "noch kein bedeutender Effekt von Covid-19" zu spüren gewesen. Das Wachstum der Wohnbaukredite an private Haushalte habe sich etwas beschleunigt und habe im März 6,0 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode betragen.

(APA/red)

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