AA

Immergrüne Moosbilder made im Ländle: "Das Moos sammeln wir selbst und konservieren es"

Jasmine Bereuter fertigt Moosbilder an.
Jasmine Bereuter fertigt Moosbilder an. ©VOL.AT/Mayer, Privat, Canva
Für diese natürliche Pflanzendeko braucht man keine grünen Daumen: Jasmin Bechter aus Alberschwende zeigt, wie sie Moosbilder herstellt und erklärt, was für Vorteile sie haben.
Schmuckstücke mit Muttermilch und Asche

Wenn man an Moos als Dekoration denkt, dann meist an trockenes und bröseliges. Doch auch Moosbilder sieht man immer wieder. Sie kommen oft aus Möbelhäusern und tragen Herkunftsbezeichnungen wie "hergestellt mit Moos aus Südeuropa".

Jetzt auf VOL.AT lesen

Jasmin Bechter aus Alberschwende macht echte Ländle-Moosbilder. Das Moos dafür sammelt sie selbst in heimischen Wäldern. VOL.AT hat sie in ihrer Werkstatt besucht.

Jasmin in ihrer Werkstatt. ©VOL.AT/Mayer

Von Schmuck zu Moosbildern

Jasmin ist Mama von drei Kindern und machte sich 2019 im Kunsthandwerk selbstständig. Ihr Unternehmen "mins & dins" (Bregenzerwälder Dialekt für "meins und deins") mit der Familie unter einen Hut zu bringen, war laut ihr "hin und wieder eine Herausforderung". "Es hat sich alles super eingespielt. Ich habe klein angefangen und jetzt darf ich wachsen", gibt sie gegenüber VOL.AT zu verstehen. Im Eigenheim in Alberschwende ist Platz für einen kleinen Verkaufsraum und eine Werkstatt. "Eigentlich habe ich schon lange Moos konserviert – für Schmuck", erklärt Jasmin gegenüber VOL.AT. Ein Bekannter fragte sie dann schließlich nach dem ersten Moosbild. Eine gute Idee, fand Jasmin.

Ein rundes Moosbild mit Stahlrahmen. ©VOL.AT/Mayer

Video: Jasmin über ihre Moosbilder

Moos in Kombination mit Kohlmalerei. ©VOL.AT/Mayer

"Das Moos sammeln wir selbst"

Wo genau sie das Flachmoos für ihre Werke sammeln darf, hat sie mit Waldbesitzerin in Alberschwende abgeklärt. "So viel Moos, wie wir brauchen, darf man nicht einfach sammeln", gibt die Bregenzerwälderin zu verstehen. "Das Moos sammeln wir selbst und konservieren es natürlich", erklärt Jasmin zur Herstellung. So bleibt das fertige Bild schön frisch und braucht keine Bewässerung. "Wir haben lange getüftelt, damit die Konservierung wirklich natürlich ist", gibt die Alberschwenderin zu verstehen. Das Moos bleibt somit ein Naturprodukt. Beim VOL.AT-Lokalaugenschein zeigte sie, wie das Naturmaterial haltbar wird. Die genauen Komponenten will sie jedoch nicht verraten, nur soviel: "Wir haben zwei Komponenten, die wir zusammensetzen."

Das frisch gesammelte Moos befreit Jasmin von Verunreinigungen. ©VOL.AT/Mayer

Zuerst befreit Jasmin das Alberschwender Moos von Tannennadeln und anderen Verunreinigungen und klopft vorsichtig die Erde an der Unterseite ab. Danach kommt es für eine bestimmte Zeit in die vorbereitete Konservierlösung und wird schließlich über längere Zeit getrocknet. Viele der Moosbilder entstehen basierend auf Jasmins Ideen. Auch Kundenwünsche nimmt sie gerne an. Die fertigen Bilder und Wände erhalten einen passenden Metallrahmen. Diesen fertigt ihr Mann Reini, der ebenfalls selbstständig ist, aus Stahl an. "Es ist ein Familienprojekt", meint die Kunsthandwerkerin und schmunzelt.

An der Konservierung hat sie lange getüftelt. ©VOL.AT/Mayer

Ein Hingucker fürs Raumklima

Bei kleineren Bildern kombiniert Jasmin Moos mit Acryl- und Kohlemalerei. Diese Kombination gab es so bisher nicht, wie sie meint. Die größeren Moosbilder und -wände sind nicht nur ein Hingucker. "Sie haben den Vorteil, dass sie bis zu 60 Prozent Schallschutz bringen", erklärt Jasmin. Auch die Luftfeuchtigkeit im Raum wird reguliert, wie sie zu verstehen gibt: "Wenn das Moos ganz trocken ist, dann ist die Luftfeuchtigkeit schlecht", schildert sie. "Wenn es noch leicht feucht ist, dann passt die Luftfeuchtigkeit." Auf die Moosbilder gibt es fünf Jahre Garantie. Auch ein Service ist inkludiert. Wer ein Bild gekauft hat, kann bei Fragen jederzeit vorbeikommen.

Mit dem Kunsthandwerk und dem eigenen Verkauf in ihrem Haus in Alberschwende hat sich Jasmin Bechter einen Traum erfüllt. "Es ist wirklich mein Herzens-Business, das ich hier aufbaue", betont sie im VOL.AT-Gespräch. Ihr bisher größtes Moosbild war übrigens fünf Quadratmeter groß. Bestellt wurde es von einer Firma.

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Vorarlberg
  • Immergrüne Moosbilder made im Ländle: "Das Moos sammeln wir selbst und konservieren es"