"Immer weniger stehen in der Früh auf": Wiener machen sich im Netz über Kurz-Sager lustig

“Ich glaube nicht, dass es eine gute Entwicklung ist, wenn immer weniger Menschen in der Früh aufstehen, um zu arbeiten und in immer mehr Familien nur mehr die Kinder in der Früh aufstehen, um zur Schule zu gehen”, kritisiert Bundeskanzler Kurz bei der Regierungsklausur die Wiener Stadtbevölkerung. In Wien gebe es 13 Prozent Arbeitslose, das sei drei Mal so viel wie in Tirol und doppelt so viel wie bundesweit.
Wiener reagieren mit Schmäh
Die Reaktionen auf den Sager ließen dabei nicht lange auf sich warten. Doch wäre man nicht in Wien, würde nicht auch ein Funken Schmäh mitschwingen. Am Tag nach der Eröffnung twittern die Internetnutzer unter dem Hashtag #WienStehtAuf. Die MA48 beginnt den Tag etwa um 5:30 Uhr.
Andi von der MA 48 beginnt seinen Arbeitstag um 5:30 Uhr. Wir stellen einen der tausenden Wiener Frühaufsteher vor: https://t.co/E7jIBoM5bD #Wienstehtauf pic.twitter.com/bMSVTeln7w
— Stadt Wien (@Stadt_Wien) 11. Januar 2019
Und auch Mitarbeiter der ÖBB sind wahre Frühaufsteher. Kein Wunder, viele arbeiten bei den Bundesbahnen im Schichtbetrieb.
Triebfahrzeugführer bei der ÖBB. Seit 3:30 auf…. seit 4:50 im Dienst. Wie früh muss ich noch aufstehen , dass der Hr. #Bundeskanzler zufrieden mit mir ist? 🤔 #WienStehtAuf
— Patrick Cerny (@patrick_cerny) 11. Januar 2019
Reaktionen aus der Politik
Auch die Opposition lässt der Sager nicht kalt. Die stellvertretende Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt Mireille Ngosso (SPÖ) ist als Medizinerin seit 25 Stunden auf den Beinen, eine Frühaufsteherin ist auch die designierte Chefin der Grünen Wien Birgit Hebein. Sie stand um halb sieben auf.
Guten Morgen!
Seit 25 Stunden im Dienst, 40-50 Patienten versorgt und 4 OPs. Jetzt ab nach Hause um mich um meinen zwei- jährigen Sohn zu kümmern. #WienStehtAuf 😊https://t.co/ih7KUcAvOs pic.twitter.com/9wo94YXnt9— Mireille Ngosso (@MissNtwa) 11. Januar 2019
Guten Morgen, Wien ❤️ #WienStehtAuf
— Birgit Hebein (@BirgitHebein) 11. Januar 2019
Das SORA Institut teilt zum Thema ebenfalls eine Umfrage unter 500 Wiener Arbeitslosen und ihrem Alltag. Fazit: Der faule Arbeitslose ist meist ein Mythos, Arbeitslosigkeit sei ausgesprochen fordernd.
Wir haben für die @Arbeiterkammer 500 Wiener Arbeitslose befragt, wie ihr Alltag aussieht, und hierbei drei Mythen falsifiziert. Arbeitslosigkeit ist ausgesprochen fordernd.https://t.co/IYFmKE0YBH pic.twitter.com/W9hCpDpCu6
— SORA Institut (@sora_institut) 11. Januar 2019
Wiener Schmäh hilft bei allen Lebenslagen
Und dann gibt es noch User und Userinnen, die mit Witz und Wiener Schmäh auf die Aussage von Sebastian Kurz eingehen. Journalist und Autor Robert Misik fragt etwa kurz nach 12 Uhr:
Sind jetzt schon alle aufgestanden? #Wienstehtauf
— Robert Misik (@misik) 11. Januar 2019
Andere strotzen geradezu vor Rebellion…
Grad aufgestanden. In your Face, Bruttosozialprodukt!#WienStehtAuf
PS: Bitte um Vermerk in der BVT Liste, Dankeschön.— Flo Waitzbauer (@FloWaitzbauer) 11. Januar 2019
… und wieder andere halten sich an den berühmten Wiener Grant:
oida was heißt da #WienStehtAuf? lassts mich in ruhe schlafen und seids leise!
— Grantiges Christkind (@grantchristkind) 11. Januar 2019
Damit kein Wiener mehr bis Mittag schläft: Kurz aktiviert um 7 Uhr früh Zivilschutz-Alarm https://t.co/UQop8wdKZ3 pic.twitter.com/jG7hEVo73f
— Die Tagespresse (@DieTagespresse) 11. Januar 2019