Eine Veranstaltung im Vorarlberg Museum informierte über Hass im Netz und über Maßnahmen gegen Hass-Poster. Die Veranstaltung zeigte: Hass im Netz wird immer kreativer - und mehr: 3838 Hasspostings wurden seit 2017 bei der Antidiskriminierungsstelle gemeldet, gut die Hälfte davon wird angezeigt. Über Facebook verbreiten sich die meisten Hass-Postings (87, 8 Prozent), Instagram ist weniger ein Ventil für Hass (2,5 Prozent).
Ruhe bewahren
In einem ersten Schritt sei es wichtig, Screenshots zu machen, sagt Daniela Grabovac von der Anti-Diskriminierungsstelle gegenüber Vorarlberg Heute. "Also zu sichern, was gegen mich gepostet wurde." Um rechtlich intervenieren zu können, sei es wichtig, herauszufinden, wer der Urheber hinter den Postings ist. "Ganz wichtig ist auch, ruhig zu bleiben, bis zehn zu zählen und zu überlegen, was man darauf antworten könnte", so Grabovac weiter.
Siegele rät zur Anzeige
Anzeigen können auch anonym erfolgen. Wenn man nicht zur Polizei gehen will, kann man sich auch an die Antidiskriminierungsstelle wenden, um geprüft zu wissen, welcher Paragraph verletzt wurde. "Ich kann jedem Betroffenen nur raten, wenn er solche Sachen feststellt, es anzuzeigen, wir prüfen alle Sachverhalte", so der leitende Staatsanwalt Wilfried Siegele.
Der Verein "Neustart" hat die Veranstaltung organisiert, der auch das Projekt "Dialog statt Hass" betreut. Dabei wird versucht, die Hass-Poster zu konfrontieren, um zum Nachdenken anzuregen - und ein aufreibendes Gerichtsverfahren zu vermeiden.
(Red.)