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Immer häufiger Schlangen in Wien

Schlangen erzeugen bei vielen Menschen Ekel oder Angst - auch wenn die Gefahr einer Begegnung in heimischen Gefilden nicht sehr groß ist. Inzwischen fühlen sich die Tiere aber sogar in der Stadt immer wohler.

Ein Indiz dafür: Das Wiener „Haus des Meeres“ wird immer häufiger über Schlangensichtungen informiert, wie der wissenschaftliche Leiter des Hauses, Michael Mitic, erzählt.

„Früher haben die Leute die Schlange umgebracht, heute rufen sie uns an“, konstatierte Mitic einen Wandel im Umgang mit den Kriechtieren. Er vermutet, dass das Wissen über Schlangen immer größer wird und die Angst vor ihnen dadurch abnimmt. Denn gefährlich sind in Wien gesichtete Schlangen nur selten, betonte Mitic.

Wenn besorgte Anrufe einlangen, geht es oft um die Sichtung eines großen Exemplars – sprich: meist um eine Äskulapnatter (Zamenis Longissimus). Diese kann mehr als eineinhalb Meter lang werden und kommt in Wien relativ häufig vor. Auch die verwandte Ringelnatter ist nicht selten, allerdings deutlich kleiner. Gifttiere wie die Kreuzotter oder die Sandviper sind hingegen keine Stadtbewohner.

„Es gibt immer mehr Schlangen in Wien. Inzwischen sind sie schon bis in die Nähe des Gürtels vorgedrungen“, so Mitic. Bevorzugtes Revier sind jedoch die Ausläufer des Wienerwaldes. Für das gehäufte Auftreten ist demnach nicht nur die Nachsicht der Wiener, sondern auch der Bio-Trend in der Landwirtschaft verantwortlich: Der verringerte Pestizid-Einsatz freut auch Reptilien. Dazu kommt, dass klassische Beutetiere wie Mäuse und Ratten in der Stadt ebenfalls häufig zu finden sind.

Auch wenn die in Wien lebenden Schlangen nicht giftig sind, sollten sie trotzdem in Ruhe gelassen werden: Die Äskulapnatter kann, wenn sie sich bedroht fühlt, zubeißen. Das Töten einer Schlange ist übrigens nicht nur unnötig, sondern auch verboten. Sie stehen unter Naturschutz.

Einen Beitrag zur Aufklärung und zum Schutz dieser Reptilien leisten Michael Mitic und sein „Haus des Meeres“: Dort findet in den Ferienzeiten das beliebte Schlangenstreicheln statt. Die Besucher können sich dabei etwa davon überzeugen, dass die Tiere nicht glitschig sind. Die Exemplare zum Angreifen sind allesamt ungiftig. Lebensgefährliche Tiere wie etwa die Grüne Mamba können im „Haus des Meeres“ ebenfalls bestaunt werden, müssen jedoch in ihren Terrarien bleiben.

Webtipp:www.haus-des-meeres.at

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