Im Tiefflug an die Front: "Fliegender Panzer" donnert über Autobahn

Der in der Sowjetunion entwickelte Kampfhubschrauber stammt laut Angaben auf Twitter aus tschechischen Beständen und ist jetzt in der Ukraine im Kampf gegen die russischen Truppen im Einsatz.
Entlang und über der Autobahn E50 geht es demnach in der Region Donezk in Richtung Osten zum Fronteinsatz. Ein Manöver, das ukrainische Piloten öfter fliegen, es gibt zahlreiche Videos im Internet, weil sie so tief und zwischen den Pkw und Lastwagen wesentlich schwerer geortet werden können.
Der Kampfhelikopter selbst ist eine Militärlegende: NATO-Codename "Hind", vielen Film-Fans aus "Rambo II" bekannt. Für seine Größe ist der Mi-24 schnell, ausgesprochen wendig, bis an die Zähne bewaffnet und kann sogar Truppen transporieren. Den Spitznamen "Fliegender Panzer" hat sich der optisch unverkennbare Sowjet-Koloss allemal verdient.
Wann startet die Offensive?
In der Zwischenzeit mehren sich in der Ukraine die Zeichen für eine baldige Offensive gegen die russichen Truppen. Es scheint im ganzen Land seit einigen Tagen zu vorbereitenden Operationen für die lang erwartet Frühjahrsoffensive zu kommen.
Ein russisches Treibstofflager nahe der Krim-Brücke in der russischen Region Krasnodar ist nach Angaben des Gouverneurs der Region in Brand geraten. "Das ist ein Brand der höchsten Schwierigkeitsklasse", schrieb Gouverneur Weniamin Kondratjew am Mittwoch auf dem Nachrichtendienst Telegram. Die Ukraine meldete unterdessen erneut nächtliche Angriffe auf die Hauptstadt Kiew.
Am Samstag hatte ein Drohnenangriff ein russisches Treibstofflager in der Krim-Hafenstadt Sewastopol in Brand gesetzt. Russland macht die Ukraine dafür verantwortlich.
Die Ukraine bekennt sich nur selten zu Angriffen auf russisch kontrolliertes Gebiet. Am Wochenende hatte das ukrainische Militär jedoch erklärt, die Untergrabung der russischen Logistik sei Teil der Vorbereitungen für eine lange erwartete Gegenoffensive.
Das russische Militär hat ukrainischen Behördenangaben zufolge in der Nacht zum Mittwoch erneut mehrere Regionen des Landes mit Drohnen angegriffen.
Behörden sperren Cherson
Die ukrainischen Behörden haben in der vor knapp sechs Monaten zurückeroberten Großstadt Cherson im Süden des Landes eine komplette Ausgangssperre für das Wochenende angekündigt. "Im Verlauf dieser 58 Stunden ist es verboten, sich auf den Straßen der Stadt zu bewegen und zu befinden", teilte Militärgouverneur Olexander Proskudin am Mittwoch bei Telegram mit. Von Freitagabend bis Montagfrüh werde auch die Ein- und Ausfahrt in die Stadt geschlossen.
Die Maßnahme sei nötig, damit die "Ordnungshüter" bei ihrer Arbeit niemanden gefährdeten. Bereits im März hatte Proskudin eine verlängerte Ausgangssperre mit der Suche nach russischen Informanten begründet. Damals wurde die Stadt mit vor dem Krieg über 200.000 Einwohnern jedoch nicht komplett geschlossen.
Cherson liegt in unmittelbarer Nähe zur Front. Seit dem Rückzug der russischen Truppen auf das südöstliche Ufer des Flusses Dnipro im November vergangenen Jahres wird die Stadt regelmäßig von dort beschossen. Russland hatte Cherson nach seinem Einmarsch vor über 14 Monaten rund acht Monate besetzt.
(VOL.AT/APA))