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Im Mai jährt sich Sennas Todestag zum 20. Mal

Ayrton Senna war ein brasilianischer Formel1-Fahrer, der 1994 bei einem Rennen tödlich verunglückte.
Ayrton Senna war ein brasilianischer Formel1-Fahrer, der 1994 bei einem Rennen tödlich verunglückte. ©DAPD/AP
Der Grand Prix in Imola 1994 ging als schwarzes Wochenende in die Geschichte der Formel1 ein. Mit ihm fand die große Karriere Ayrton Sennas ihr Ende.
Ayrton Senna

Drei WM-Titel, 161 Starts, 80 Podestplätze, 65 Pole Positions, 41 Siege und 19 schnellste Rennrunden machten den Brasilianer Ayrton Senna aus São Paulo zu einem legendären Formel 1-Fahrer.

Vom Kartfahrer zum Weltmeister

Im Alter von vier Jahren saß er das erste Mal hinter dem Steuer, mit 13 Jahren bestritt er sein erstes offizielles Rennen. Von 1977 bis 1981 gewann er zwei südamerikanische und vier brasilianische Kartmeisterschaften.

Nach überlegenen Erfolgen in der Formel3 unterschrieb der 24-jährige Senna 1984 beim Formel1-Team Toleman und sorgte bereits im selben Jahr beim Großen Preis von Monaco für Aufsehen. Während es mehrere Fahrer von der Strecke drehte, kämpfte sich der Newcomer von den hinteren Startplätzen auf Platz zwei, bevor das Rennen abgebrochen wurde. Von Toleman wechselte er zu Lotus, bis er 1993 als dreifacher Weltmeister bei Williams unterschrieb.

Tödliches Wochenende

Der Große Preis von San Marino in Imola 1994 ging als „schwarzes Wochenende” in die Geschichte der Formel 1 ein. Bereits im Training ereigneten sich zwei schwere Unfälle. Rubens Barichello brach sich Nase und Arm, der österreichische Newcomer Roland Ratzenberger verunglückte tödlich. Senna sah den Unfall auf den Bildschirmen und ließ sich zum Unfallort bringen. Als er dort ankam wurde Ratzenberger bereits abtransportiert, der Brasilianer erfuhr erst später von seinem Tod.

Das Rennen selbst stand ebenfalls unter keinem guten Stern. Es musste neu gestartet werden, da Pedro Lamy bereits beim Rennstart mit hoher Geschwindigkeit auf den stehengebliebenen Wagen von JJ Lehto auffuhr. Nach dem Neustart lag Senna vor Michael Schumacher. In der siebten Runde kam Senna in der Tamburello-Kurve von der Fahrbahn ab. Ohne jegliches Ausweichmanöver schoss er geradewegs in die Streckenbegrenzungsmauer. Das rechte Vorderrad riss ab, wobei sich eine Strebe der Radaufhängung durch den Helm von Senna bohrte.

Senna wurde mit schwersten Kopfverletzungen per Rettungshubschrauber in eine Unfallklinik in Bologna geflogen. Um 18:40 Uhr, mehr als zwei Stunden nach dem Sieg Schuhmachers, gab Sennas behandelnde Ärztin seinen Tod bekannt.

In dem Unfallwagen fand man eine österreichische statt der brasilianischen Flagge. Senna hatte offensichtlich beabsichtigt, seinen 42. Sieg dem am Vortag verstorbenen Roland Ratzenberger zu widmen.

Trauer um Senna

Brasiliens Präsident Itamar France ordnete nach dem Tod von Ayrton Senna eine dreitätige Staatstrauer an. In seiner Heimatstadt São Paulo erwiesen ihm bei einem Trauerzug 3 Millionen Menschen die letzte Ehre.

Die ersten beiden Plätze der Startaufstellung des zwei Wochen später stattfindenden Großen Preises von Monaco, wurden in Gedenken an Senna und Ratzenberger in den Farben der brasilianischen und der österreichischen Flagge bemalt und unbesetzt gelassen. Beim Qualifying hatte mit Karl Wendlinger erneut ein Österreicher einen schweren Unfall, er lag drei Wochen im Koma.

Sennas Erbe

Seine Familie gründete das Instituto Ayrton Senna. Er habe einige Wochen vor seinem Tod Gedanken geäußert, eine Organisation zu gründen, die armen und bedürftigen Kindern in Brasilien helfen sollte.

Noch kurz vor seinem letzten Rennen hat Senna mit mehreren Fahrern über die Neugründung des Fahrer-Sicherheitsrats gesprochen, der die Sicherheit der Formel 1 verbessern sollte. Als erfahrenster Fahrer sollte er den Vorsitz innehaben. Nach seinem Tod übernahm sein Freund Gerhard Berger (damals Fahrer bei Ferrari) diese Position.

Verfahren gegen Williams

Nach dem Unfalltod ermittelte die italienische Staatsanwaltschaft gegen Williams wegen fahrlässiger Tötung. Untersucht wurde, ob die Lenksäule erst beim Unfall oder bereits zuvor gebrochen ist. Das Verfahren endete 1997 in einem Freispruch, da eine eindeutige Schuldzuweisung an die Technikchefs Patrick Head und Adrian Newey nicht möglich war.

(red.)

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