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Im Einsatz bis zum Umfallen

Dank der Hilfe von 1000 Einsatzkräften wurde im ganzen Land noch größeres Unheil verhindert. Wie beispielsweise in St. Anton im Montafon, wo Feuerwehrleute schon vor den ersten Hochwasser-Warnungen ausrückten.

Viele ahnten frühzeitig, dass sich eine Flut-Katastrophe anbahnte, die jene von 1999 noch übertraf. Sie sollten Recht behalten.

Auch Feuerwehrmann Helmut Pechhacker war einer der ersten, der noch am Montagabend vor Ort war. „Vor allem der Wasserfall bereitete uns große Sorgen. Wir wussten, dass etwas passieren würde, wenn wir nicht handeln“, erzählt der 38-Jährige. Der Kampf mit dem Wasser wurde wenigstens in St. Anton gewonnen. Da ab Montag Mitternacht bereits die Telefone ausfielen, rückten die Helfer aus, um die Menschen zu warnen. Mitten in der Nacht wurde an den Haustüren geklingelt.

Ähnlich agierten die Retter auch in Egg und Au, wo Rotkreuz-Mitarbeiter fast 100 Personen evakuieren musste. Fast zeitgleich begannen im Oberland die Rettungsmaßnahmen.

Dachten die Helfer vorerst in ein paar Stunden alles erledigen zu können, standen sie im Dauereinsatz. Oft tagelang. „Die ersten 24 Stunden bin ich keine Minute zum Ausruhen gekommen“, so Feuerwehrmann Pechhacker. “Überwältigt war ich vor allem von der Hilfsbereitschaft der Menschen. Uns wurden Wurstsemmeln, Käse und Kuchen gebracht, wir wurden rundum mit Lebensmitteln versorgt.“

Als selbstständiger Unternehmer musste sich der Zaunmonteur nicht wie viele Kollegen extra Urlaub nehmen. Pechhacker ist seit 12 Jahren bei der Feuerwehr. In seiner Heimatgemeinde hatte er noch nie solch einen Großeinsatz.

Für viele Bundesheer-Soldaten, die seit Mittwoch landauf, landab im Einsatz sind, bedeutet die Beseitung der Katastrophenschäden Neuland. Auch sie arbeiten bis zum Umfallen.

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