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Illegale Prostitution – so treibt's das "Subere Ländle"

Illegale Prostitution in Vorarlberg? VOL.AT hat beim Landeskriminalamt nachgefragt.
Illegale Prostitution in Vorarlberg? VOL.AT hat beim Landeskriminalamt nachgefragt.
Zwar kein "Bordell" in Vorarlberg, aber jede Menge "Gelegenheiten": Wie ist die aktuelle Situation in Vorarlberg? Gefahren, Hotspots und "Damenbesuch auf Bestellung" - wie "suber" ist das Ländle?
Geheimer Sex-Treff beim Kinderspielplatz
Die Gloryhole-Szene in Vorarlberg

Kürzlich sorgte ein "Damenbesuch auf Bestellung" mit anschließend gewaltvollem "Höhepunkt" für Schlagzeilen: Nachdem sich zwei Wolfurter "Freier" eine Escort-Dame in ihre Wohnung bestellten, mündete der "Liebesdienst" in Prügel für die beiden Herren.

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Körperverletzung – 13 Jahre Haft

Denn im Anschluss kehrte die Frau mit ihrem Gatten zurück, in der Ansicht, der Geschlechtsakt sei gefilmt worden. Es folgte eine handfeste Auseinandersetzung mit drastischen Folgen. Rund ein Jahr später verurteilte ein Schöffengericht das serbische Ehepaar nun zu insgesamt 13 Jahren Haft, wegen schwerer Körperverletzung.

So funktioniert die illegale Prostitution in Vorarlberg

Auf VOL.AT-Anfrage gibt Helmut Wechner, Abteilung Menschenhandel und Schlepperei vom Landeskriminalamt Vorarlberg, ausführlich Einblick in die Gepflogenheiten des hiesigen Milieus: "Hauptsächlich haben wir es in Vorarlberg mit reisenden Prostituierten zu tun. Vorwiegend aus den neuen EU-Staaten wie Rumänien, Bulgarien oder auch Ungarn. Die Frauen buchen meist online Hotel-, Ferienzimmer oder Appartements und bieten ihre Dienste online über verschiedene Portale an und mit verschiedenen Profilen an. Je nach Nachfrage ziehen die Frauen dann weiter."

Betroffen seien sowohl günstigere Unterkünfte aber, auch hochklassigen Hotels. Wie etwa aus dem Dornbirner Sheraton oder dem Bregenzer Hotel Schwärzler wurden der LKA schon derartige "Angebote" gemeldet. Auf Anfrage, wie hoch die Zahl der Frauen mit diesem Profil in Vorarlberg sei, konnte der Beamte keine dezidierte Antwort geben, hier seien nur Schätzungen möglich.

Hotel mit "Zimmerservice"?

Ein Hotel, das offenbar gern für derartige "Liebesdienste" verwendet und öfters in diesem Zusammenhang erwähnt werde, sei das Hotel am Bahnhof in der Feldkircher Reichstraße. Unverständlich für Hotelmanagerin Bernadetta Mathes, die auf VOL.AT-Anfrage informiert: "Wir wurden bereits öfters mit diesen Anschuldigungen konfrontiert, die ich aber aufs Schärfste zurückweise. Ich vermiete Zimmer, meist online. Natürlich kann ich aber nicht beurteilen, was unsere Gäste in ihren Räumen machen. Und ich kann und werde nicht jede Frau kontrollieren, die bei uns eincheckt."

Das "Geschäft mit der Liebe" floriert auch in Vorarlberg. ©Hartinger

"Während Corona galten andere Regeln in den Unterkünften"

Vor rund drei Jahren wurden in ihrem Hotel im Rahmen einer Covid-Kontrolle aber mehrere Frauen aufgegriffen, die offensichtlich dem horizontalen Gewerbe nachgingen. "Während Corona galten andere Aufnahmebestimmungen, wir haben damals diesen Frauen Unterkunft gegeben. Und diese Vorwürfe möchte ich nicht kommentieren", schließt die Hotelbetreiberin, die sich außerdem heute noch über die damalige Berichterstattung ärgere.

"Extraservice" nach Table Dance?

Generell würde sich laut Wechner das Angebot hauptsächlich auf den städtischen Raum beschränken, jegliche Art von Unterkünften würden genutzt. Auch gäbe es immer wieder Vorfälle in einschlägigen Table-Dance-Lokalen: "Auch hier werden uns immer wieder Vorwürfe zugetragen, hier liegt es aber meist an den Damen, die in diesen Etablissements arbeiten. Vorwiegend werden Lapdance und Getränke angeboten. Oft kommt es dann zu eindeutigen Angeboten der Frauen, ohne dass dies vom Betreiber gefordert werde."

In Table-Dance-Lokalen würden auch "Extradienste" angeboten. ©Symbolfoto Canva

Wie gefährlich ist illegale Prostitution im Land?

"So ein Fall wie in Wolfurt ist absolut selten und nicht an der Tagesordnung. Relativ oft geht es aber darum, dass die potenziellen Freier nach vollzogenem Akt versuchen, ihr Geld wiederzubekommen und die Frauen bestehlen. Oder umgekehrt, dass Frauen bei sogenannten Hausbesuchen in einem unbeobachteten Moment Wertgegenstände wie z.B. teure Uhren mitgehen lassen. Das Risiko für die Frauen sei aber weitaus höher", informiert der LKA-Beamte gegenüber VOL.AT.

Laut dem LKA käme es bei "Hausbesuchen" auch zu Diebstählen. ©Symbolfoto Canva

Wie hoch ist das Strafmaß?

Im Falle einer Gesetzesübertretung komme hier das Vorarlberger Sittenpolizeigesetz zum Zug. "Es handelt sich um eine Verwaltungsübertretung, die Höhe des Strafmaßes wird von der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft festgelegt. Außerdem könne das Geschlechtskrankheiten- oder AIDS-Gesetz zum Zug kommen. Bei einer erstmaligen Übertretung sprechen wir von Strafen in Höhe von 500 bis 1000 Euro", schließt der Polizeibeamte.

(VOL.AT)

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