Iker Romero wird neuer Teamchef des österreichischen Handball-Nationalteams

Ab Sommer wird Iker Romero das Amt des Teamchefs des österreichischen Handball-Nationalteams der Männer übernehmen. Der 44-jährige Spanier tritt die Nachfolge von Aleš Pajovič an und unterschreibt einen Vertrag über drei Jahre.
Romero gehörte in seiner aktiven Zeit zu den prägenden Figuren des europäischen Handballs. Auf Vereinsebene gewann er mit dem FC Barcelona zweimal die EHF Champions League, zudem errang er nationale und europäische Titel mit Ademar León, Ciudad Real und den Füchsen Berlin. Insgesamt bestritt Romero 200 Länderspiele für Spanien und erzielte 753 Tore – eine Zahl, die ihn auf Rang zwei der ewigen Torschützenliste des spanischen Teams bringt. 2005 feierte er mit Spanien den Gewinn der Weltmeisterschaft.
Erfolgsbilanz des ÖHB-Teams
Romero übernimmt das Nationalteam in einer Phase sportlicher Erfolge. Bei den EHF-Europameisterschaften 2020 und 2024 erreichte Österreich jeweils Platz acht – die besten Resultate bei kontinentalen Endrunden. Zudem gelang bei der Weltmeisterschaft 2025 erstmals der Einzug in die Hauptrunde nach der neuen Turnierstruktur.
Ein symbolisches Detail verbindet Romero und seinen Vorgänger: Nachdem Romero 2003 vom Ciudad Real zum FC Barcelona wechselte, trat Pajovič damals in seine Fußstapfen beim spanischen Spitzenklub. Nun reicht Pajovič, der das ÖHB-Team fast sechs Jahre erfolgreich geführt hat, das Staffelholz erneut an Romero weiter.
Romero bleibt zunächst in Doppelfunktion tätig
In der kommenden Saison wird Romero noch parallel als Trainer des deutschen Bundesligisten SG BBM Bietigheim arbeiten, den er 2024 zum Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse führte. Ab Sommer 2026 konzentriert er sich ausschließlich auf seine Aufgabe als österreichischer Teamchef. Sein Vertrag läuft bis Sommer 2028.
Romero selbst äußerte sich hochmotiviert: „Das österreichische Nationalteam zu übernehmen ist eine große Ehre für mich. Ich werde ein System verfolgen, aber gleichzeitig Bewährtes beibehalten und den Spielern ihre Freiheiten lassen“, sagte er. Er sehe „Verbesserungs- und Entwicklungspotential“, an dem intensiv gearbeitet werde.
Ziele und Erwartungen
ÖHB-Präsident Markus Plazer formulierte ein klares Ziel: Der eingeschlagene Erfolgsweg solle fortgesetzt werden. "Olympia 2028 ist ein Traum, den wir gerne realisieren würden", so Plazer. Sportdirektor Patrick Fölser hob insbesondere Romeros Erfahrung und Leidenschaft hervor: „Er bringt viel Begeisterung mit und wird gut zu unserem Team passen.“
Generalsekretär Bernd Rabenseifner betonte den Wert der Verpflichtung für den gesamten österreichischen Handball: Romero solle nicht nur das Nationalteam weiterentwickeln, sondern auch seine Expertise in die Nachwuchsarbeit einbringen.
Zum Abschluss würdigte der Verband Aleš Pajovič, der das Männerteam zur erfolgreichsten Phase seiner Geschichte geführt hat. Die Qualifikation zur EHF EURO 2026 soll den positiven Schlusspunkt seiner Amtszeit bilden.
(VOL.AT)