Da gibt es für Tierfreunde einiges zu beachten. Die Tierschutzorganisation “Vier Pfoten” rät, die “Stacheltiere” nicht aus falsch verstandener Fürsorge in häusliche Pflege aufzunehmen. Der Igel ist ein streng geschütztes Wildtier und gehört nur in menschliche Obhut, wenn er krank, verletzt oder offensichtlich geschwächt ist.
Von Mitte November bis März begeben sich Igel in den Winterschlaf. Dabei werden die Körperfunktionen auf ein Minimum herabgesetzt. Mit Hilfe ihrer angefressenen Energiereserven können die Tiere bis zu einem halben Jahr ohne Futter auskommen. Eine sehr gute Überlebenschance haben Igel, die vor dem Winterschlaf 500 Gramm oder mehr wiegen.
Wenn ein Igel sehr unterernährt oder krank ist, braucht er zum Überleben Unterstützung. Schwache Tiere müssen dazu aber nicht aus ihrem natürlichen Umfeld gerissen werden. “Erste Hilfe ist auch vor Ort möglich. Wir empfehlen die Einrichtung einer Futterstelle in geschützter Lage, außerdem sollten Laub-, Reisig- oder Komposthaufen im Garten belassen werden. Sie bieten den Igeln Schutz vor Wind und Wetter. Zum Füttern eignet sich beispielsweise Igeltrockenfutter aus dem Fachhandel, gemischt mit Katzendosenfutter”, sagte Martina Schnell von “Vier Pfoten” in einer Presseaussendung.
Die Aufzucht und Pflege von Igeln erfordert viel Sachverstand und ist zeitraubend. Kleine Igel nehmen fünf bis zehn Mahlzeiten täglich zu sich und brauchen einen genauen Fütterungsrhythmus. Die Tierschutzorganisation rät, vermeintlich verlassene Jungtiere zunächst genau zu beobachten, ehe man die Kleinen in Obhut nimmt. Denn Muttertiere lassen den Wurf auf der Suche nach Nahrung immer wieder für mehrere Stunden allein.
Falls einmal ein Igel überraschend ins Haus gelangt, kann man ihm Wasser in einer Schüssel hinstellen. Als Nahrungsmöglichkeiten eignen sich außerdem ein Stück hartgekochtes Ei, Bananenstücke, geschälte Weintrauben sowie Sonnenblumenkerne oder Haferflocken.
