Trotzdem erzielte sie in den vergangenen vier WHA-Partien 32 Treffer (Schnitt: 8 Tore), allein zwölf davon zuletzt gegen Eggenburg.
Ildi, wie geht es dir mit deiner Schulterverletzung?
Ildiko Solyom:Zurzeit spüre ich sehr große Schmerzen in meiner Schulter. Ich kann nicht voll trainieren, muss aber voll spielen. Am vergangenen Sonntag (Anm.: nach dem Spiel gegen Eggenburg) konnte ich meinen rechten Arm nicht mehr heben. Der ganze Schulterbereich ist total lädiert. Nächste Woche erfahre ich, was ich habe.
Wann haben die Schmerzen begonnen?
Ildiko Solyom: Ich hatte diese Probleme schon einmal vor einem Jahr. Mit Therapie und gutem Training habe ich die Schmerzen in den Griff bekommen, seit Ende Oktober hat sich die Lage aber wieder verschlimmert.
Wie ist es möglich, mit solchen Schmerzen in der Schulter trotzdem solche Leistungen 12 Tore gegen Eggenburg sind ja kein Pappenstiel zu erbringen?
Ildiko Solyom:Ich trainiere viel ohne Ball und bin regelmäßig im Fitnessstudio. Neben den gemeinsamen Trainings mit der Mannschaft kommen durchschnittlich zwei bis drei Einheiten pro Woche dazu. Dabei versuche ich natürlich die Schulter so gut wie möglich zu schonen.
Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Meisterschaftsverlauf?
Ildiko Solyom: Für die kurze Zeit seit Saisonbeginn haben wir uns sehr gut eingespielt. Die Mannschaft funktioniert, wir sind gut, machen unsere Punkte. Das letzte Spiel gegen Eggenburg war ein Ausrutscher. Es gibt keine Mannschaft, die alle Spiele gewinnt. Die Niederlage war keine Katastrophe, wir können die verlorenen Punkte woanders nachholen.
Worin liegt die Qualität der Mannschaft?
Ildiko Solyom: Für mich ist das Zusammengehörigkeitsgefühl sehr ausgeprägt. Ich wurde von Beginn an sehr offen aufgenommen. Ich werde akzeptiert wie ich bin. Beim Auswärtsspiel gegen Hypo NÖ2 hat die Mannschaft erkannt, wie stark sie in der Abwehr sein kann. Unsere 6:0-Verteidigung stand damals da wie eine Mauer. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist der Wille. Auch gegen Eggenburg haben wir nie aufgegeben, wollten unbedingt noch den Sieg, aber es hat halt leider nicht gereicht.
Wir haben Halbzeit in der WHA, trotzdem werden jetzt schon die Weichen für die kommende Saison gestellt. Wie schauen deine Zukunftspläne im Handball aus, bleibst du dem SSV erhalten?
Ildiko Solyom: Es geht auf jeden Fall in diese Richtung. Ich möchte gerne weiter für Dornbirn spielen. Allerdings ist dies vom Heilungsverlauf der Schulterverletzung abhängig und auch von meinem Partner Nejc Hojc. Er ist ebenfalls Handballspieler, spielt bei St. Gallen und wir planen unsere Zukunft gemeinsam. Sollte es für ihn Veränderungen geben, wäre auch für mich eine andere Planung möglich.
Du verstehst dich mit allen SSV-Spielerinnen sehr gut, mit Josipa Bundovic pflegst du aber eine besonders gute Freundschaft. Was verbindet euch?
Ildiko Solyom: Josi und ich wohnen beide in der Schweiz und fahren immer gemeinsam zum Training nach Dornbirn. Dabei stecken wir oft im Stau oder haben manchmal Autopannen. Dann lachen wir uns fast kaputt und haben so eine richtige Gaudi miteinander. Außerdem verfolgen wir beide dasselbe Ziel: Wir wollen bei jedem Training und bei jedem Spiel die bestmögliche Leistung bringen und für die Mannschaft da sein. Beide fühlen wir uns sehr wohl beim SSV.
Was machst du beruflich?
Ildiko Solyom:Ich arbeite im Büro bei einer St. Galler Informatikfirma. Nebenbei mache ich ein Studium zur Bürokauffrau. Wenn ich in den nächsten Jahren in der Schweiz bleibe, werde ich mich weiterbilden Richtung Marketing.
Und in deiner Freizeit bleibt noch Zeit für ein Hobby?
Ildiko Solyom: Nein, viel Zeit bleibt da wirklich nicht mehr. Die knappe Freizeit genieße ich am liebsten zusammen mit Nejc. Wir schauen uns gerne alte Filme an.
Wie schaut dein Speiseplan aus? Ernährst du dich bewusst oder spielt das für dich keine Rolle?
Ildiko Solyom: Also während der Woche esse ich schon so gesund wie möglich. Viel Gemüse, Obst und alles, was so dazugehört. Am Sonntag nach einem Spiel lasse ich es mir dafür gut gehen.
Zum Schluss hast du noch eine Botschaft, die du gerne loswerden möchtest?
Ildiko Solyom: Ja! Ich freue mich, dass ich beim SSV VEG Dornbirn Schoren spielen darf. Das Team ist für mich eine tolle Bereicherung und ich werde stets versuchen, die Freundschaften mit meinen Mannschaftskolleginnen weiterhin zu hegen und zu pflegen.
Quelle: SSV Dornbirn-Schoren