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"Ich weiß, wo ich hin will"

Tamira Paszek dankt ihrem Trainer Larri Passos – und blickt optimistisch in die Zukunft.

Heute hebt Tamira Paszek zum nächten Turnier nach Cincinnati ab. Die 17-Jährige wurde vom Internationalen Tennisverband für das Turnier nachgenannt. Wo sie an die Erfolge von Montreal mit dem Sieg über Ana Ivanovic, der Nummer 1 der Welt, anschließen will. Der 6:2-,1:6-,6:2-Erfolg über die Serbin hat der 17-Jährige nach sechs Monaten, die von persönlichen wie sportlichen Problemen durchwachsen waren, wieder den Weg gezeigt. “Ich hab den Schläger fallen gelassen, das Gesicht in die Hände getan und habe es kaum glauben können. Das Erste, was ich gedacht habe, war: Mädchen du hast es irgendwie überstanden, bist durch die ganze Zeit, die jetzt nicht so schön war, durch. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben auf dem Platz geweint.”

Vom Trainer aufgefangen

Der Rückschlag mit dem Olympia-Aus kam prompt und hat die ehrgeizige Paszek schwer getroffen. Die Gedanken an einen Nationalitäts-Wechsel sind aber keineswegs der Schnellschuss eines Teenagers. Sie denkt darüber nach, will sich alle nötige Zeit dafür nehmen. “Es ist etwas, was mit meinem Leben zu tun hat, auch mit meinem Leben nach dem Tennis – als Person Tamira.” Darum werde diese Entscheidung vielleicht Wochen oder Monate dauern. Möglichkeiten hat sie genug, denn vom Talent hat die zweifache Grand-Slam-Achtelfinalistin die Tennis-Welt schon mehrmals überzeugen können. Allen voran Larri Passos. Der Brasilianer ist nicht umsonst schnell überzeugt gewesen, die Dornbir­nerin nach einem halben Jahr “Auszeit” wieder unter seine Fittiche zu nehmen. “Ich war im schlechtesten Zustand überhaupt, so hat mich Larri nach den French Open übernommen. Das einzige, was er gesagt hat, war: Oh mein Gott, was machen wir jetzt?” Die Antwort war, trainieren, was das Zeug hält. Nach sieben Wochen erneuter Zusammenarbeit geht es nicht nur ergebnismäßig steil bergauf. “Ich war in eineinhalb Wochen Camp wieder fit.” Auch mental ist sie gestärkt. “Ich weiß wieder, wo ich hin will, habe meine Ziele genau vor Augen.” Zunächst will sie wieder dorthin, wo sie 2007 schon war: ein Ranking um 35.

Mittelpunkt Brasilien

Und weil sich Paszek in Brasilien so wohl fühlt, wird das südamerikanische Land sogar als eine mögliche neue Heimat angedacht. “Ich habe in Brasilien das perfekte Umfeld. Ich habe in Brasilien meine zweite Familie gefunden.” Passos will sie ohnehin nie wieder hergeben: “Ich will ihn nie wieder als Menschen verlieren, nie wieder als Trainer. Er ist für mich mehr als nur ein Trainer, er ist für mich wie ein Vater, der mich auch in schlechten Zeiten unterstützt und immer hinter mir steht.” In Österreich sind die Bande zuletzt etwas mehr gekappt worden. Wohl auch, weil Tamira das Gymnasium in Schoren vorzeitig verlassen hat. “Es war ein freundschaftliches Gespräch mit dem Direktor”, meint Paszek lachend. Sie möchte nun die Schule via Internet beenden, in Brasilien gäbe es sogar eine deutschsprachige Internet-Schule.

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