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"Ich mag meinen Namen" – Für welchen Nachnamen sich Vorarlbergerinnen nach der Hochzeit entscheiden

Bleiben Vorarlbergerinnen nach der Hochzeit beim "Mädchennamen"?
Bleiben Vorarlbergerinnen nach der Hochzeit beim "Mädchennamen"? ©VOL.AT/Mayer, Canva
Behalte ich meinen Nachnamen oder nehme ich den meines Partners an? Diese Frage stellt sich vor einer Hochzeit. Was Studien sagen und wie Vorarlberger darüber denken.

Namen behalten, abgeben oder einen Doppelnamen?

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Hierzulande geben Frauen meistens ihren Nachnamen ab, wenn sie heiraten. Ein Blick auf eine Studie von Parship.at (1.510 Befragte) zeigt: Drei Viertel der Paare in Österreich tragen seit der Heirat den Nachnamen des Mannes. Knapp neun Prozent behalten jeweils ihren eigenen Namen und vier Prozent tragen einen Doppelnamen. Nur weniger als zehn Prozent entscheiden sich für den Namen der Frau.

Video: So denken Vorarlbergerinnen

Jüngere Frauen wählen eher den eigenen Namen

Entscheidend für die Wahl eines gemeinsamen Nachnamens ist laut der Studie die Verstärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls. Auch sollen alle Familienmitglieder – künftige Kinder inklusive – den gleichen Namen tragen. Trotzdem zeigt sich laut Umfragen ein neuer Trend: Besonders jüngere Frauen neigen dazu, den eigenen Namen zu behalten. Und auch jene, die sich bereits mit ihrem Nachnamen im Beruf "einen Namen gemacht haben" behalten ihn eher. Manche Studien bringen auch Emanzipation und Vermeidung bürokratischer Hürden bei der Namensänderung als Gründe mit ins Spiel.

Paula und Herbert aus Höcht

Paual und ihr Mann Herbert. ©VOL.AT/Mayer

Paula erklärt: "Ich habe den von meinem Mann übernommen." Ein Doppelname war für sie keine Option: "Mein Nachname war ziemlich lang und ich mir gedacht: Ein Name reicht." Ihr Mann Herbert erklärt: "Ganz klassisch."

Haven aus Dornbirn

Harven aus Dornbirn ©VOL.AT/Mayer

Für Harven ist zwar noch nicht verheiratet, doch sie erklärt: "Momentan wäre mir ein Doppelname lieber." Warum? "Weil ich weiß, dass es meine Familie glücklicher machen würde", verdeutlicht sie. Auch ihren Namen zu behalten, wäre für sie eine Option.

Renate aus Altach

Renate aus Altach ©VOL.AT/Mayer

Renate ist nicht mehr verheiratet. Bei ihrer vergangenen Ehe nahm sie den Nachnamen ihres Ehemannes an. "Mich hat das nicht gestört. Ich habe mich nicht mit dem Namen identifiziert", meint sie. "Meine Identität ist mein Vorname." Ein Doppelname wäre nichts für sie: "Die wären zu lang gewesen. Ich hätte das nicht gerne lange unterschreiben wollen."

Beatrice aus Dornbirn

Beatrice aus Dornbirn ©VOL.AT/Mayer

"Ich habe den Namen von meinem Mann angenommen", meint Beatrice. "Wir haben schon ein bisschen diskutiert, aber im Endeffekt war es meinem Mann wichtig, denn er hat auch den Namen seines Großvaters – auch den Vornamen." Er wollte den gesamten Namen behalten, wie sie erklärt.

Silva aus Dornbirn

Silva aus Dornbirn ©VOL.AT/Mayer

Silva hat noch nicht darüber nachgedacht, wie sie es mit dem Nachnamen halten will, wenn sie einmal heiratet. "Wahrscheinlich einen Doppelnamen", meint sie. Komplett den Namen ihres künftigen Mannes anzunehmen, kommt für sie aktuell nicht infrage. "Ich mag meinen Namen", so die junge Vorarlbergerin. Sie sei damit aufgewachsen und er habe eine Bedeutung für sie.

Irmgard aus Schwarzach

Irmgard aus Schwarzach ©VOL.AT/Mayer

Irmgard ist verheiratet. "Ich trage den Namen meines Mannes", gibt sie zu verstehen. Warum? "Ich habe nicht darüber nachgedacht." Ihren Geburtsnamen zu behalten, war für sie keine Option, wie sie zu verstehen gibt.

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So denken VOL.AT-User

Auch eine Umfrage von VOL.AT in den sozialen Medien mit insgesamt 1.303 Stimmen zeigt, dass die Mehrheit der Teilnehmer nach der Hochzeit den Nachnamen des Mannes annimmt.

64 Prozent der User (839 Stimmen) entschieden sich für diese Option. Nur acht Prozent (99 Stimmen) gaben an, den Namen der Frau zu übernehmen. Ein Doppelname wurde von 16 Prozent (207 Stimmen) bevorzugt, während 12 Prozent (158 Stimmen) dafür stimmten, dass beide Partner ihre jeweiligen Nachnamen behalten.

Übrigens: Diese Optionen gibt es beim Standesamt

In Österreich gibt es unterschiedliche Möglichkeiten für Paare: So kann laut Auskunft des Standesamtes in Bregenz den Namen des Partners – egal ob Mann oder Frau – annehmen oder den eigenen Geburtsnamen behalten. Auch ein Doppelname ist eine geläufige Variante. Namen können nicht gemischt werden – das heißt, aus Weber und Fischer darf nicht "Wescher" werden. Eine solche Kombination wäre laut Standesamt Bregenz nur dann möglich, wenn ein Partner bei der Bezirkshauptmannschaft seinen Namen offiziell ändern lässt (um rund 600 Euro) und der andere ihn dann annimmt.

(VOL.AT)

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