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"Ich kann tun, was ich will – es wächst kein Bein nach": Wie Wolfi mit einem Bein die Berge erobert

Strobel/VOL.AT
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Ein schwerer Schicksalsschlag in jungen Jahren – und trotzdem zieht es Wolfi (auf eigenen Wunsch, eigentlich Wolfram Mathis) immer wieder nach oben: auf Gipfel, die viele nie erreichen. Gemeinsam mit einem engen Begleiter schmiedet er Pläne für die nächste große Tour.

Mit 16 Jahren verlor Wolfi aus Hohenems bei einem Mopedunfall sein Bein. "Ein Auto hat die Stoppstelle übersehen – und mich abgeschossen“, erinnert er sich. Fünf Operationen und ein halbes Jahr Reha später stand fest: Das Leben wird anders. Doch statt zu verzweifeln, beschloss Wolfi, das Beste daraus zu machen. Heute zieht es ihn auf die höchsten Berge des Landes – zusammen mit seinem Freund und Wanderführer Marko.

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Im Interview spricht er über eisernen Willen, seine Pläne und verrät, wie man mit den schlimmstmöglichen Situationen, bestmöglich umgeht.

Grenzen verschieben – mit Krücken auf den Gipfel

Bogenschießen, Radfahren, Fitness – Wolfi ist alles andere als jemand, der sich zurücklehnt. Besonders zieht es ihn in die Berge. "Kleine Touren habe ich alleine gemacht, aber für die größeren hat mich Marko motiviert“, erzählt er. Marco ist ein guter Freund und Wanderführer. Er kennt die Wege und gibt Sicherheit – gerade, wenn es anspruchsvoller wird.

Eine unfassbare Leistung. Mit Krücken auf 2400 m. ©ZVG/VOL.AT

Mit Marko hat er bereits die Schesaplana und den Schafgafall bezwungen. Nächstes Ziel: der Piz Buin. "Wenn es trocken ist, geht das", sagt er. "Bei Nässe ist es zu gefährlich – aber mit der richtigen Vorbereitung ist fast alles möglich."

Die Begegnungen unterwegs geben Kraft. "Wenn Leute sagen ‚boah‘ oder man sieht andere umdrehen, dann ist das ein Ansporn. Es ist ein schönes Gefühl, etwas zu schaffen, das nicht alltäglich ist." Stolz und Erfüllung begleiten ihn bei jedem Schritt.

Diese Leistung lässt Wolfi vor Stolz erstrahlen. ©ZVG/VOL.AT
Auch mit einem Bein erreicht er die schönsten Aussichten. ©ZVG/VOL.AT

Optimismus als Lebensprinzip

Trotz des Schicksalsschlags ist Wolfi nie in ein Tief gefallen. "Ich habe mir gesagt: Es wird sich nicht ändern. Also mache ich das Beste daraus." Den Optimismus hat er von seinem Vater mitbekommen. Ein Satz ist ihm besonders geblieben: "Der Unterschied zwischen Optimist und Pessimist? Beide haben recht – nur der Optimist lebt schöner."

Auch das Bogenschießen gab Wolfi nicht auf. ©ZVG/VOL.AT

Starke Botschaft an andere

Menschen, die selbst mit schweren Situationen kämpfen, rät Wolfi klar: "Akzeptiert, was ist. Es nützt nichts, immer zu fragen: Warum ich? Wichtig ist, die Lage anzunehmen und das Beste daraus zu machen."

Wolfi beim Interview vor dem Medienhaus in Schwarzach. ©Strobel/VOL.AT

Wer den interessanten Weg von Wolfi verfolgen möchte, auf Instagram teilt er regelmäßig Eindrücke seiner Touren: @wolf__ram

(VOL.AT)

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