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IAEO-Chef warnt vor Sanktionen

Der Chef der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO/IAEA), Mohammed ElBaradei, hat vor Sanktionen gegen den Iran und Nordkorea gewarnt - ein Dialog sei "unverzichtbar".

Sie könnten die Vertreter einer harten Linie in beiden Ländern stärken, sagte ElBaradei am Montag in einer Rede an der Georgetown-Universität in Washington.

Er sei noch nicht überzeugt, dass der Iran Atomwaffen entwickle, und er glaube, dass eine Vereinbarung mit Nordkorea über dessen Atomprogramm möglich sei. ElBaradei war in der US-Hauptstadt auch mit US-Außenministerin Condoleezza Rice zusammengetroffen.

„Wenn man einmal mit dem Verhängen von Strafen anfängt, bringt es die Vertreter einer harten Linie ans Ruder“, sagte ElBaradei. Er äußerte zudem generelle Zweifel, dass Sanktionen funktionieren. Wenn dieses Instrument aber in die Hand genommen werde, dann „muss dies maßvoll getan werden, um eine Verhaltensänderung zu bewirken“.

Zugleich müsse es mit dem Bemühen verbunden werden, die beiden Staaten in einen Dialog einzubinden. „In allen diesen Angelegenheiten ist ein Dialog unverzichtbar“, sagte ElBaradei.

Den von Nordkorea verkündeten Atomtest charakterisierte ElBaradei als Hilferuf, weil Nordkorea keine substanziellen Sicherheitsgarantien von den USA erhalten habe. Die Internationale Gemeinschaft müsse alte Herangehensweisen hinter sich lassen und müsse herausfinden „wie wir die Herzen und das Denken“ jener Länder verändern können, die darauf erpicht sind, die sensitive Atomtechnik zu entwickeln.

Zum Iran sagte ElBaradei, es sei noch kein klares Urteil gefällt, ob der Iran Atomwaffen entwickle. Außerdem habe der Fall Libyen gezeigt, dass ein Land solche Ambitionen auch aufgeben könne. Es gebe beim Iran noch Zeit und Möglichkeiten für Verhandlungen.

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