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IAEA: Kein Zutritt zu AKW Saporischschja

Der IAEA sei der Zutritt zu der Reaktorhalle des AKW Saporischschja verwehrt worden.
Der IAEA sei der Zutritt zu der Reaktorhalle des AKW Saporischschja verwehrt worden. ©REUTERS/Alexander Ermochenko/File Photo (Sujet)
Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) konnten Experten der Organisation nicht die Reaktorhallen von drei Blöcken im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja, das von Russland besetzt ist, inspizieren.
Angespannte Lage um Atomkraftwerk Saporischschja

Experten hätten in den vergangenen zwei Wochen die Reaktorhallen der Blöcke eins, zwei und sechs nicht betreten dürfen, erklärte IAEA-Direktor Rafael Grossi am Mittwoch.

IAEA hat keinen Zutritt zu Reaktorhallen von AKW Saporischschja

"Das ist das erste Mal, dass IAEO-Experten keinen Zugang zu einer Reaktorhalle eines Blocks erhalten haben, der sich in der Kaltabschaltung befand." Zudem sei der Zugang zu einigen Teilen der Turbinenhallen des Kraftwerks weiterhin eingeschränkt, erklärte Grossi. Die IAEA warte zudem auf den für den 19. Dezember geplanten Zugang zu den Reaktordächern, der "aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht stattgefunden hat". Grossi erklärte weiter, sein Team werde weiterhin Zugang zu den Reaktorhallen beantragen, in denen sich der Reaktorkern und die abgebrannten Brennelemente befinden.

Notstromystem des Kernkraftwerks verbessert

Zur Verhinderung eines Atomunfalls sei das Notstromsystem des Kernkraftwerks verbessert worden, hielt Grossi aber auch fest. Auf Drängen der IAEA hätten die russischen Betreiber des frontnahen Atomkraftwerks ein System eingerichtet, mit dem das AKW automatisch mit einer Reserve-Stromleitung verbunden wird, falls die Hauptleitung ausfällt.

AKW Saporischschja erzeugt derzeit keinen STrom

Das Kraftwerk, das derzeit keine Elektrizität erzeugt, braucht externen Strom, um dauerhaft die Kühlung der Reaktoren sicherzustellen. In dem AKW ist es im Zuge des russischen Angriffskrieges bereits mehrmals zu vorübergehenden Stromausfällen gekommen.

Verbesserung des Notstromsystems als "wichtige Entwicklung"

Grossi lobte die Verbesserung des Notstromsystems als "wichtige Entwicklung". Er äußerte sich hingegen unzufrieden über die Wartung des AKW unter russischer Besatzung. Die Betreiber hätten sich etwa noch nicht um ein kleines Leck in einem Reaktorgebäude gekümmert, durch das Borsäure aus dem Kühlsystem ausgetreten sei, berichtete der IAEA-Chef. Solche Lecks seien zwar nicht außergewöhnlich, doch sie müssten "ordentlich und zeitnah" behoben werden, "um weitere und möglicherweise schwerwiegendere Auswirkungen auf die Sicherheit zu verhindern", mahnte Grossi.

AKW Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas

Das ukrainische Akw Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas. Die russische Armee brachte die Anlage bereits kurz nach dem Beginn ihres Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 unter ihre Kontrolle. Die Anlage geriet seither bereits mehrfach unter Beschuss, zudem war das Kraftwerk mehrfach von der Stromversorgung abgeschnitten.

(APA/Red)

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