AA

IAAF-Präsident Coe als Gast bei ÖLV-Gala in Wien

Rune Andersen, der Leiter des Kontrollgremiums im Leichtathletik-Weltverband, wird am 10./11. März beim Council Meeting in Monaco berichten, wie die Fortschritte Russlands im Anti-Doping-Kampf sind. "Ich will dem Bericht von Rune Andersen nicht vorgreifen", sagte IAAF-Präsident Sebastian Coe am Montag auf einer Pressekonferenz in Wien.


Er wisse nicht, wann die Task Force mit den Antworten, die sie bekomme, zufrieden sei, meinte Coe. Weshalb er auch nicht über eine mögliche Olympia-Teilnahme russischer Leichtathleten in Rio de Janeiro spekulieren wollte.

Eine Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte in einem 300-seitigen Report ein gigantisches Doping- und Korruptionssystem in der russischen Leichtathletik angeprangert und im November die Suspendierung der Gesamtrussischen Leichtathletik-Föderation (ARAF) beschlossen. Um in die internationalen Arenen zurückzukehren, müssen klare Kriterien der IAAF erfüllt werden.

Coe befand sich am Montag als Gast des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes (ÖLV) in Wien, wo er im Haus des Sports die ÖLV-Athletics-Gala besuchte, auf der Österreichs erfolgreichste Athleten 2015 geehrt wurden. Anwesend war auch Svein Arne Hansen, der Präsident des Europäischen Leichtathletikverbandes (EAA).

Coe war vergangenen Donnerstag an der Cote d’Azur bei einem Treffen der Kontinentalverbände. Er habe große Unterstützung bekommen, erklärte der zweifache Olympiasieger, und erhielt postwendend ein entsprechendes Kompliment von seinem Podiumskollegen. “Wir sind sehr glücklich mit ihm. Alle unterstützen ihn”, sagte Hansen.

Dass der von Clemens Prokopp geführte deutsche Verband einen außerordentlichen Kongress der IAAF beantragt hat, schmeckt Coe indes nicht: “Ich bin mit Clemens im Gespräch. Und werde das Gespräch wieder suchen. So ein Anliegen kommt nicht von vielen, aber ich respektiere jedes einzelne”, sagte der 59-jährige Engländer.

Der DLV regierte auf den jüngsten Bericht der WADA, in dem dem früheren, mittlerweile von der französischen Justiz wegen Bestechlichkeit angeklagten IAAF-Präsidenten Lamine Diack die Hauptverantwortung für Betrug und Erpressung angelastet wird. Coe hatte stets betont, als langjähriger Vizepräsident nie etwas davon mitbekommen zu haben.

Coe betonte mehrmals, dass sich die Leichtathletik in einem “Heilungsprozess” befinde. “Wir befinden uns auf einer Reise. Am Ende dieser Reise sollen die Menschen wieder Vertrauen in die Leichtathletik und in die Athleten haben. Auf dieses Vertrauen haben wir kein Recht, das müssen wir uns verdienen.” Und Hansen versicherte: “Die Leichtathletik ist nicht tot, der Sport ist am Leben.”

Beim Austrian Athletics Award wurden 5.000-m-WM-Finalistin Jennifer Wenth aus Niederösterreich und der Diskuswurf-Weltranglisten-Fünfte Lukas Weißhaidinger aus Oberösterreich als Österreichs Leichtathleten des Jahres ausgezeichnet. U18-Siebenkampf-Vizeweltmeisterin Sarah Lagger aus Kärnten und der Niederösterreicher Dominik Hufnagl, U20-EM-Dritter über 400 m Hürden, gewannen die Nachwuchswertungen.

Wie ÖLV-Präsident Ralph Vallon berichtete, soll auch die nach einem Trainingsunfall querschnittsgelähmte ehemalige Stabhochspringerin Kira Grünberg weiterhin in der Leichtathletik eine Rolle haben. Eine Trainertätigkeit ist im Gespräch.

  • VIENNA.AT
  • Sport
  • IAAF-Präsident Coe als Gast bei ÖLV-Gala in Wien
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen