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I Wanna Dance With Somebody - Kritik und Trailer zum Film

Als größte Stimme ihrer Generation wurde sie bezeichnet, manche sagen gar, sie habe die Stimme des Jahrhunderts gehabt. Schon bald elf Jahre ist der Tod der Popsängerin Whitney Houston in einem Hotelzimmer in Beverly Hills her - sie starb im Februar 2012. Nun kommt ein musikalisches Biopic über die Sängerin ins Kino, die nur 48 Jahre alt wurde.

Ihre Drogensucht und die Ehehölle mit Bobby Brown: Die Schattenseiten des Lebens von Whitney Houston haben ihre künstlerische Karriere in der medialen Berichterstattung und öffentlichen Wahrnehmung in den letzten Jahren des Lebens der US-Sängerin in den Hintergrund gedrängt. Eine Dekade nach ihrem Tod mit 48 Jahren will der Film "I Wanna Dance With Somebody" (ab heute im Kino) dies ändern und die musikalische Leistung würdigen. Herausgekommen ist ein konventionelles Biopic.

I Wanna Dance With Somebody - Kurzinhalt zum Film

Whitney Houston wurde Mitte der 80er, gefördert vom mächtigen Plattenfirmen-Boss Clive Davis (mitverantwortlich an 300 Nummer-eins-Hits), zu einem der größten Stars der Popgeschichte. Songs wie "Saving All My Love For You", "How Will I Know", "The Greatest Love Of All" und "I Wanna Dance With Somebody" katapultierten sie weltweit an die Spitzen der Charts. Unter anderem das Debütalbum "Whitney Houston" und der Soundtrack zum Film "Bodyguard", für den Houston neben Kevin Costner vor der Kamera stand, untermauerten diesen Status. 2006 wurde Houston als die am häufigsten ausgezeichnete Sängerin aller Zeiten ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen.

Clive Davis, ausführender Produzent des Films "I Wanna Dance With Somebody", sagte gegenüber dem Magazin "Variety": "Die beiden Biografieversuche, die zuvor unternommen wurden - es gab eine Fernsehsendung und einen Dokumentarfilm -, berührten nie die Oberfläche dessen, wer Whitney war." Das sollten Regisseurin Kasi Lemmons und Drehbuchautor Anthony McCarten ändern. Letzterer verließ sich dabei auf sein Erfolgsrezept für "Bohemian Rhapsody" - wie auch das Freddie-Mercury-Biopic endet "I Wanna Dance With Somebody" zum Beispiel mit einem ikonischen Auftritt und damit einer Euphorie.

I Wanna Dance With Somebody - Die Kritik

Bei der Besetzung hatte man ein gutes Händchen. Stanley Tucci als Clive Davis und vor allem Clarke Peters und Tamara Tunie als Whitneys Eltern überzeugen, in der Hauptrolle brilliert Naomie Ackie und wird bereits mit dem Oscar in Verbindung gebracht. Ashton Sanders schafft es, die verschiedenen Charaktereigenschaften des Bobby Brown zumindest im Ansatz auf die Leinwand zu bringen. Der größte Star in dem Film ist die Stimme von Whitney Houston: Ackie sang bei dem Dreh zum Playback, man hört somit im Film die Originale und keine Coverversionen. Wobei sich hier die Frage stellt, ob man nicht lieber die echte Whitney auch sehen würde.

Nach klassischem, konservativen Erzählmuster folgt der Film der Karriere der Sängerin, Schritt für Schritt. Die Probleme im Leben der Künstlerin werden dabei nicht ausgeklammert: Der Ehekrach der Eltern, dem Whitney durch Berauschung zu entkommen versucht, die nicht geduldete Beziehung zu einer Frau (die Whitneys beste Freundin blieb), die nicht in den Griff bekommene Sucht, die Überwerfung mit dem Vater, der das Geld der Tochter verjubelt hat, an dessen Totenbett (eine der stärksten Szenen) und die Ehe mit Brown. Wobei man hier nicht wirklich in die Tiefe geht, vielleicht auch aus rechtlichen Gründen.

"Für mich war es wichtig, dass der Film alle Fragen ehrlich und authentisch beantwortet, wer Whitney war", betonte Davis gegenüber "Variety". Dafür bleibt "I Wanna Dance With Somebody" allerdings doch zu sehr an der Oberfläche. Letztendlich präsentiert man das Leben der Whitney Houston im Schnelldurchlauf, ein tieferer Blick in ihre Seele geht sich dabei nicht aus. Zumindest wurde keine große Geschichtsfälschung oder übertriebene Heldenverehrung betrieben und ein unterhaltsames Hollywood-Biopic für jene geschaffen, sie schon "Bohemian Rhapsody", "Elvis" oder "I Walk The Line" gut fanden.

(APA/Red)

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