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Hypo-Affäre: Ermittlungen gegen Ex-Premier Sanader

Sanader derzeit in den USA
Sanader derzeit in den USA ©APA (epa)
Bei den Ermittlungen um die Kärntner Hypo Alpe Adria Bank zur Aufklärung verdächtiger Kredite in Kroatien wird nun auch gegen den kroatischen Ex-Premier Sanader ermittelt. Dieser soll laut Nachrichtenmagazin "Nacional" Ende der 90-er Jahre 800.000 D-Mark (409.000 Euro) vom Unternehmer Miroslav Kutle bekommen haben, dem Sanader einen Kredit über vier Mio. Mark bei der Hypo vermittelt haben soll.

Das Geld soll er in mehreren Tranchen aus einer “schwarzen Kasse” aus dem Safe ausgezahlt bekommen haben. Das soll die ehemalige Finanzdirektorin Kutles gegenüber der kroatischen Staatsanwaltschaft ausgesagt haben. Die österreichische Seite könne nun untersuchen, ob der Kutle-Kredit überhaupt legal vergeben worden sei, worüber der am Freitag festgenommene ehemalige Hypo-Chef Kulterer Auskunft geben könnte, schrieb das Magazin.

Sanader hat bisher alle Vorhaltungen bestritten und als “haltlose Vorwürfe” zurückgewiesen. Insider der Kärntner Hypo erzählen aber schon seit Jahren hinter vorgehaltener Hand von großen Summen, die von der Bank an Sanader bzw. dessen Umfeld geflossen sein sollen.

Ivo Sanader hatte schon länger keinen öffentlichen Auftritt mehr. Er soll sich mit seiner Familie in Los Angeles befinden, wo eine seiner Töchter Schauspiel studiert. Dass der ehemalige Politiker ausgerechnet jetzt Kroatien mutmaßlich für eine längere Zeit verlassen hat, werten kroatische Medien nicht als Zufall.

Einen Tag nach Sanaders Abreise wurde die Besitzerin der Medienagentur Fimi-media, Nevenka Jurak, verhaftet. Jurak und zwei weitere Personen sollen fiktive Rechnungen für nicht erbrachte Leistungen gestellt haben. Sie hätten so mindestens umgerechnet 2,30 Mio. Euro verdient. Sanader soll 2007 bei einer Sitzung von Geschäftsführern von staatlichen Firmen verlangt haben, mit Fimi-media zusammenzuarbeiten.

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