Huda Takriti erhält Kardinal-König-Kunstpreis
Im Mittelpunkt der prämierten Arbeit stehen die Hände von Takritis Mutter, die Fotos durchblättert und Textilarbeiten entfaltet - einige davon waren von der Großmutter bewusst unvollendet gelassen worden, damit die nachfolgenden Generationen sie nach ihrem Tod weiterführen konnten. Takriti nutzt diese Fotos und Textilien als Ausgangspunkt, um eine neue "potenzielle Geschichte" zu erzählen.
Erforschung der Lücken im sozialen Gedächtnis
Die 1990 in Damaskus geborene und in Wien lebende Künstlerin untersucht mit Medien wie Video, Film, Installation und Fotografie, welchen Einfluss konkrete persönliche Erfahrungen auf historische und politische Narrative haben können. Sie erforscht Lücken im sozialen Gedächtnis, indem sie individuelle und nationale Erzählungen miteinander verknüpft. Angesichts der heutigen Informations- und Bilderflut hinterfragt Takriti die Grenzen zwischen offizieller Geschichtsschreibung und marginalisierten Geschichten.
Der Kardinal-König-Kunstpreis wird alle zwei Jahre vergeben, Takriti ist die elfte ausgezeichnete Künstlerin. Gleichzeitig mit der Preisverleihung am 27. November in St. Virgil in Salzburg wird auch eine Ausstellung mit Werken der zehn heuer nominierten Künstlerinnen und Künstler eröffnet.
(APA)