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Hubert macht den "Rollis" richtig Dampf

Mäder - Sie scheuen keinen Zweikampf, gehen auf Crashkurs – und nicht selten entfernt sich einer unfreiwillig aus seinem Gefährt.

Beim 31. Rollstuhlbasketball des RC Enjo Vorarlberg fahren die rund 120 Teilnehmer aus zehn Teams durchaus auch harte Bandagen. Gejammert wird deswegen aber nicht, Rollstuhlsportler sind hart im Nehmen. Kilga gehörte früher selbst zu den „Wilden“, heute beschränkt er sich darauf, „seinen Rollis“ Dampf zu machen.

Gut im Griff

Seit 15 Jahren schaukelt der Mäderer als Präsident den RC Enjo Altach, mit seinen Behindertensportlern auch das Basketballturnier: „Wenn man die Dinge gut organisiert, dann rennen alle. Das hier ist in zwei Stunden gestanden“, zeigt er stolz auf das große Zelt vor der Altacher Hauptschule, in dem nach sportlicher Betätigung gefeiert wird. Ein Autounfall vor 28 Jahren brachte den ehemaligen Zöllner und nunmehrigen Finanzbeamten zu den „Rollis“ – mit Hife des Sports meisterte Kilga sein Schicksal. „Einen Tag nach der Entlassung im Reha-Zentrum in Bad Häring fuhr ich in die Landessportschule und machte beim Basketballtraining mit.“ Sportliche Erfolge stellten sich auch ein, in Form von Bronze bei der Basketball-EM oder mit einem Mannschaftsmeistertitel im Langlauf.

Erfolge an allen Fronten

Vor 15 Jahren verschaffte sich Kilga innerhalb des Versehrtensportverbandes Selbstständigkeit. Und bietet seinen Schützlingen eine breite Palette an Sportarten: Neben dem Basketball kommen vor allem Ski, Tennis, Tischtennis, Schießen und Billard bei den rund 50 Mitgliedern gut an. Seine Sportler sind auch erfolgreich: „Von neun Medaillen bei den österreichischen Skimeisterschaften haben wir sieben gewonnen, Christoph Klien holte sich bei den Schützen Gold. Unsere Jungen sind brutal gut.“ Und dann wäre da noch die Aufgabe, ein Budget für den Klub aufzutreiben: „50.000 Euro sind es pro Jahr. Da geht die ganze Freizeit für den Verein drauf“, erzählt Kilga. Was dem Tatendrang keinen Abbruch tut. In Kilgas Hinterkopf geistert ein Neuauflage des „Race across America“, dem bisher spannendsten Abenteuer des RC Enjo. „Das war Schwerarbeit“, erinnert er sich zurück. „Ein Jahr Vorbereitung, ein Budget von 150.000 Euro“ – nicht zu reden von den körperlichen Strapazen bei der Fahrt durch die Staaten. „Im November 2010 könnte es so etwas Ähnliches geben,“ nimmt Kilga nochmals die Herausforderung eines ganz großes Events an. Ganz nach dem Motto, das in seinem ­Palmares auf der Homepage des RC Enjo nachzulesen ist: „Organisieren ist sein Leben.“

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