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Hüttenwirt mit Leib und Seele

Nenzing - Herrliche Aussichten, traumhafte Landschaft: Die Alpe Gamp ob Nenzing-Beschling ist ein weit­um bekanntes und beliebtes Ausflugsziel, von Bergwanderern und Mountainbikern gleichermaßen geschätzt.

„Der Kopf wird frei, die Gedanken fließen.“ Hannes Kessler ist ein Mensch, der das spezielle Naturerlebnis aus hochgradiger Perspektive zu vermitteln weiß. Genauer gesagt von 1564 Meter Höhe aus, denn so hoch oben liegt auf der Alpe Gamp das Berghaus Mattajoch, wo Hannes Kessler seit 1990 Hüttenwirt ist.

Tradition seit 1966

Er setzt die Familientradition fort, die durch seine Mutter und seine Tante im Jahr 1966 begründet wurde. „Irgendwie wächst man in das Metier hinein“, erzählt der 51-jährige Beschlinger, der eigentlich Werkzeugmacher gelernt hat und diesen Beruf auch einige Jahre ausgeübt hat. Schließlich kam Hannes Kessler jedoch zur Überzeugung, dass seine tatsächliche Berufung doch Hüttenwirt ist und, so bekräftigt er, „das bin ich nun seit 18 Jahren jeden Sommer mit Leib und Seele“.

Seit er als Wirt mit Gastro-Konzession im Berghaus Mattajoch Einzug hielt, hat sich beim Leben in und um die Hütte vieles verändert. Hannes Kessler machte sie mit seinem unverwechselbaren Stil zu einem überaus beliebten Treffpunkt für alle Bergfreunde, die Hütte bietet sich aber auch für Mountainbiker, die auf ausgedehnter Alpentour unterwegs sind, als gemütliche Zwischenstation zur Übernachtung an. Damit die Gäste rundum zufrieden sein können, hat der Hüttenwirt in den vergangenen Jahren in den Ausbau des Gastraums, Terrassenanlage und Sanitäreinrichtungen auch viel investiert.

Jüngste Errungenschaft ist die Stromversorgung. „Die jetzt vollständige Elektrifizierung auf der Alpe Gamp hat noch einmal für einen Schub an Qualität und Komfort gesorgt“, bekräftigt Hannes Kessler. Durch seinen Ehrgeiz, vor allem aber durch seinen speziellen Charme und seine Originalität als Gastgeber hat es der Hüttenwirt geschafft, dass das Berghaus Mattajoch mittlerweile gleichsam Kult-Status erlangt hat.

So gibt’s beispielsweise bei Hüttenabenden keine Musik aus der Konserve. Die Gäste mögen es, ja sie erwarten es geradezu, dass Hannes Kessler in gemütlicher Runde auch selber zur Gitarre greift, spielt und singt. „Die Grundlage für erlebbare Gastlichkeit ist die Geselligkeit“, weiß Hannes Kessler aus Erfahrung.

Gutbürgerliche Küche

Zum Erfolgsrezept des Gamp-Wirts zählt auch ein für die Gästeschaft angemessenes Angebot an Speisen und Getränken. So erwartet die Ausflügler denn auch stets gutbürgerliche Kost ohne preisliche Höhenzuschläge. „Alles wird frisch gekocht“, sagt Hannes Kessler, der das Berghaus Mattajoch gemeinsam mit seiner Ehefrau Elke führt. Bei dem hohen Aufwand ist er froh, dass er stets auf die Unterstützung durch seine Hüttenmannschaft, in der die eigene Familie fester Bestandteil ist, zählen kann.

„Als Hüttenwirt hast du einen 16-Stunden-Tag, und zwar an einem Stück. Was alles dranhängt, sieht der Gast meist nicht.“ Da das Berghaus Mattajoch nur im Sommer bewirtschaftet wird, bleibt Hannes Kessler der Winter für seine anderen Aktivitäten. Dazu zählt etwa eine eigene kleine Appaluser-Pferdezucht. Aber irgendwie lässt den Hüttenwirt die Bergwelt auch in der Wintersaison nicht los. So ist er schon seit vielen Jahren als Skilehrer am Arlberg tätig.

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