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Hosp und Görgl könnten Kugel holen

Die kleinen Kristallkugeln in den technischen Diszi­plinen und die WM in Val d'Isere sind die Hauptziele von Nicole Hosp für den kommenden Skiwinter, der ÖSV freilich spitzt auf die große Kristallkugel.

Diese hatte in der Vorsaison die US-Amerikanerin Lindsey Vonn für sich beansprucht. Nach dem Ausfall von Marlies Schild als eine von drei potenziellen österreichischen Anwärterinnen verbleiben Cheftrainer Herbert Mandl die 2007-Siegerin und Vorjahreszweite Hosp und auch Elisabeth Görgl, die auf Platz vier hinter der Deutschen Maria Riesch und vor Schild die Saison beendete.

Die Bichlbacherin Hosp blickt auf eine “optimale Vorbereitung” zurück, dass sie sich bezüglich Gesamtweltcup mit Äußerungen zurückhält, liegt möglicherweise auch in der Erfahrung aus dem Vorjahr begründet, nur zwei Siege stehen zu Buche, beide im Slalom. Zu wenig, wenn man am Ende die große Trophäe abholen will. Vor allem im Riesentorlauf, ihrem “Steckenpferd”, will sie in naher Zukunft wieder das Gefühl, ganz oben zu stehen, auskosten dürfen. “Ich bin teilweise sehr gut gefahren, aber ich habe nie ein ganzes Rennen ins Ziel gebracht. Ich versuche, wieder konstanter zu sein und will der Konkurrenz in jedem Fall Paroli bieten”, hat sich die 24-Jährige vorgenommen.

Mit Schild fehlt eine große Konkurrentin, die der Tirolerin im Vorjahr viele Punkte weggenommen hat. Dass es deshalb für Hosp leichter wird, heuer den Gesamtweltcup zu gewinnen, glaubt Mandl nicht. Im Gegenteil, dass Schild ausfällt, sieht er eher als Nachteil für jede einzelne seiner Athletinnen. “Ursprünglich hatten wir drei, jetzt sind es mit Hosp und Görgl zwei für den Gesamtweltcup. Der Gesamtweltcup ist ganz klar auch ein Mannschaftssport, denn wenn ich mehrere gute Athletinnen und Siegläuferinnen in der Mannschaft habe, dann nehmen die auch den anderen Punkte weg. Das hilft jeder einzelnen im Team wieder. Und damit haben wir sicher von der Ausgangsposition her einiges verloren.”

Im Slalom aber, so Mandl, sei es leichter geworden zu gewinnen, denn da sei Schild ganz klar eine Größe und Sieganwärterin gewesen, die von ihrem Können her einfach in einem Abstand zu allen anderen zu sehen gewesen sei.

Anders als vor Beginn des Wettkampfjahres 2007/08 darf dieses Mal aber Görgl, die im Frühjahr 2008 zwei Riesentorläufe gewann und auch im Super-G aufs Podest fuhr, als Mitfavoritin auf den Gesamtweltcup genannt werden. “Ich möchte die Stabilität der vergangenen Saison in die neue hineintragen. Die Zielsetzung liegt auf Riesentorlauf und Super-G, aber auch der Abfahrt. Die ist mir ein großes Anliegen, ich glaube, dass ich da Potenzial habe, das ich noch nicht gezeigt habe. Und in der Super-Kombination möchte ich konstant unter die Top Fünf. Wie weit das für den Gesamtweltcup reicht, wird man sehen. Es ist wichtig, an die Leistungsgrenzen heranzukommen”, hat sich die 26-jährige Görgl viel vorgenommen. Und mehr noch, Mandl hofft auch, dass sie im Slalom noch “ein bisserl mehr aufholt”, um für die Kombinationen ein Thema für ganz vorne zu werden.

Hosp und Görgl, die zwei US-Amerikanerinnen Lindsey Vonn und Julia Mancuso, die Deutsche Maria Riesch und möglicherweise auch die Schwedin Anja Pärson dürften in der Entscheidung um den Gesamtweltcup eine Rolle spielen. Pärson hat auf Head gewechselt und nach Ansicht von Herbert Mandl wird sie sich wohl eher auf den Speedbereich konzentrieren. “Sie wird mehr Gewicht auf die schnellen Disziplinen legen, das hat man auch im Training schon gesehen. Im Slalom und Riesentorlauf – was ich von ihr gesehen habe – kann ich mir nicht vorstellen, dass sie da wirklich wieder Anschluss findet und um einen Sieg mitfahren kann.”

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