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Homeschooling endet: Schulkinder wieder im Straßenverkehr unterwegs

Ab 18. Mai sind wieder zahlreiche Schüler im Straßenverkehr unterwegs.
Ab 18. Mai sind wieder zahlreiche Schüler im Straßenverkehr unterwegs. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Österreichs Schüler werden am 18. Mai wieder in den Unterricht zurückkehren. Damit werden zahlreiche Kinder auch wieder im Straßenverkehr unterwegs sein.

Nach zwei Monaten Homeschooling werden Österreichs Schüler am 18. Mai in den Unterricht zurückkehren. Zahlreiche Schüler, darunter rund 340.000 Volksschüler, sind dann wieder im Straßenverkehr unterwegs. "Ein Teil der Kinder hat vor der Corona-Krise gerade erst gelernt, sich selbstständig durch den Straßenverkehr zu bewegen, was schwierig genug ist", so der KFV am Montag in einer Aussendung.

Viele Herausforderungen für Kinder

Die Kinder sind durch die neuen Regeln sehr gefordert. "Nun müssen sie mit zusätzlichen Einflüssen umgehen: mit dem Bewegungsdrang nach Wochen der eingeschränkten Möglichkeiten, mit dem Wunsch nach Spaß und Tratschen mit den Freunden - und gleichzeitig sollen sie Abstand halten und in den öffentlichen Verkehrsmitteln Masken tragen", sagte Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheitsforschung im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV).

Schon in normalen Zeiten verunglücken in Österreich jeden Tag acht Kinder im Straßenverkehr. Im Vorjahr starben insgesamt 16 Kinder bis 14 Jahre bei Verkehrsunfällen, wobei acht davon als Fußgänger bzw. mit Micro Scooter unterwegs waren. Vier Schüler befanden sich auf dem Schulweg als sich der Unfall ereignet hat. Robatsch appellierte daher an das Verantwortungsgefühl der Erwachsenen: "Wenn alle Verkehrsteilnehmer noch mehr als bisher aufeinander Rücksicht nehmen und füreinander mitdenken, kann auch die aktuelle ungewöhnliche Situation im Straßenverkehr ohne ein Plus bei den Unfällen gemeistert werden".

Eltern sollten schon jetzt mit den Kindern den Schulweg üben

Wenn Kinder wieder vermehrt zu Fuß oder mit dem Scooter unterwegs sind, kann vor allem die Abstandsregel zu Problemen führen. Alle bisher erlernten Verhaltensweisen müssen in einen neuen Zusammenhang gestellt werden, wodurch es beispielsweise passieren kann, dass Kinder einfach vom Gehsteig auf die Straße treten, weil sie sich an die Abstandsregel halten wollen und dabei die Gefahr abseits des Gehsteigs vergessen. Verstärkt wird dieses Risiko, wenn Kinder mit Freunden unterwegs und dadurch abgelenkt sind und der Bewegungsdrang über die Vorsicht siegt. Eltern sollten mit kleineren Kindern daher schon jetzt den Schulweg unter den neuen Bedingungen noch einmal üben.

Die Kinder sollten aber psychologisch auf die veränderten Bedingungen in der Schule selbst vorbereitet werden. "Erkundigen Sie sich in der Schule, welche Vorkehrungen es gibt und besprechen Sie mit Ihren Kindern, was auf sie zukommt", riet Christina Kern, Pädagogin im SOS-Kinderdorf Altmünster. Nach der langen, ungewollten Schulpause ist es dann wichtig, Kindern und Jugendlichen die nötige Zeit zu geben, sich wieder an die Klassenregeln und Abläufe zu gewöhnen.

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(APA/Red)

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