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Holocaust-Konferenz in Prag mit Thema Raubkunst

In Prag sind am Samstag mehrere hundert Experten und Regierungsvertreter aus 49 Ländern zu einer mehrtägigen Holocaust- Konferenz zusammengekommen. Bis Dienstag diskutieren sie vor allem über die Rückgabe sogenannter Raubkunst und den Umgang mit dem Holocaust in Schulen und Universitäten. Am Montag wollen die Teilnehmer eine "Erklärung von Terezin (Theresienstadt)" verabschieden.

Aus Österreich sind u.a. Kulturministerin Claudia Schmied (S), Hannah Lessing, die Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, Botschafterin Margot Klestil-Löffler und Erika Jakubovits, die Exekutivdirektorin der Israelitischen Kultusgemeinde, bei der Konferenz vertreten.

Der tschechische Europaminister Stefan Füle sagte, “die Konferenz ist eines der wichtigsten Ereignisse unserer EU-Ratspräsidentschaft”. Man wolle an die “Washingtoner Erklärung” von 1998 anknüpfen, bei der sich 44 Staaten auf Grundlagen zur Rückgabe von unrechtmäßig erbeuteten Kunstwerken einigten. Friedensnobelpreisträger und Holocaust-Überlebender Elie Wiesel sagte, “die einfachste Antwort wäre nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen, die Häuser, das Geld, den Besitz an die Opfer zurückzugeben”.

Derzeit hätte nach einer Untersuchung der Jewish Claims Conference nur etwa ein Drittel der betroffenen Länder “nennenswerte Aktivitäten im Bereich Kunstrestitution entwickelt. Zwei Drittel haben fast nichts oder nur sehr wenig getan. Das ist niederschmetternd und nicht akzeptabel. Da können sich die Diplomaten, falls sie es nicht hören wollen, Oropax in die Ohren stecken.” Heuberger erinnerte daran, dass es sich bei den Forderungsberechtigten oft schon um die dritte Generation nach dem Kriegsende handelt, “es ist allerhöchste Zeit, auf dem Gebiet etwas zum Abschluss zu bringen”.

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