Dieser Wunsch sei an die Austria Tabak vom Mieter, dem Kriegsopfer- und Behindertenverband, herangetragen worden. Nicht zuletzt gehe es um eine behindertengerechte Adaptierung des 25 Quadratmeter großen Lokals, für das man 200.000 Euro Investitionsvolumen aufbringen wolle. Man plane seit Monaten die Arbeiten, ohne dass einem je ein Bescheid des Denkmalschutzamtes vorgelegen sei. Insofern habe es sich beim Beginn der Abrissarbeiten auch nicht um eine Nacht- und Nebelaktion gehandelt.
Die Arbeiten wurden sofort eingestellt
Ebenfalls nicht gelten ließ man den Vorwurf von Landeskonservator Friedrich Dahm, man habe trotz verhängten Baustopps die Demontage fortgesetzt. Die Austria Tabak habe sofort nach Vorlage des Bescheides veranlasst, die Arbeiten einzustellen. Allerdings sei zu diesem Zeitpunkt die Fassade bereits mehrheitlich entfernt gewesen. “Und um dem Sicherheitsaspekt Rechnung zu tragen, war es notwendig, die rechtliche Fassade auch abzutragen”, verwies die Sprecherin auf die prominente Lage des Geschäfts.
Man sei nun natürlich gesprächsbereit: “Es ist aber im Interesse aller, die Baustelle so schnell wie möglich abzuschließen.” Für die Austria Tabak stehe jedenfalls die Aufwertung des Geschäftslokal im Vordergrund.
Wiederherstellung kann sofort veranlasst werden
Enttäuscht zeigte sich der Erschaffer des Werks. “Es ist mehr als zeitgemäß”, beschied Hans Hollein über seinen Geschäftsbau. Die Wiederherstellung der abgetragenen Fassade könne von seiner Seite aus sofort veranlasst werden: “Es gibt noch die Gussform des Tabakblattes.”
Natürlich gebe es für ihn “zwei oder drei Objekte”, die einen größeren Stellenwert in seinem Oeuvre hätten. Es sei aber wichtig, gewisse Ladenlokaltypen auch in situ zu belassen, umso die einzelnen Epochen ablesen zu können.