Holländer baute die Arche Noah nach

Drei Jahre lang bauten er und seine 50 Mitarbeiter in der malerischen Stadt Dordrecht an dem Schiff, Ende 2011 hätte es ganz fertig sein sollen. Nun wurde es mit einem Jahr Verspätung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, eine eigene Webseite hat die Arche auch. “Wir wollen den Menschen von Gott erzählen”, sagt der tief religiöse Huibers. “Wir wollten etwas schaffen, das hilft, die Bibel zu erklären.”
Dabei hielten sie sich streng an die Angaben aus dem Buch Genesis. “Dreihundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch soll sie sein”, spricht Gott in der Bibel zu Noah. Davon ausgehend, dass eine Elle vom Ellbogen bis zur Fingerspitze reicht – etwa 50 Zentimeter – erreicht die holländische Arche beinahe die beabsichtigte Dimensionen: Sie ist 130 Meter lang, 29 Meter breit, hat mit 23 Meter Höhe gute vier Stockwerke und wiegt etwa 3.000 Tonnen.
Arche soll Bibelmuseum werden
“Als Holz haben wir schwedische Kiefer verwendet, denn das kommt dem Zypressenholz, das Gott Noah zu verwenden auftrug, am nächsten”, sagt Huibers. Genau wie in der Bibel, will auch Huibers seine Arche mit Tieren bevölkern. 1.600 Arten soll sie aufnehmen. Die werden zwar lebensgroß sein, sind aber aus Plastik und kommen von den Philippinen.
An Bord soll es außerdem Schlafräume geben, ein Theater, eine Bühne, ein Restaurant und Platz für bis zu 1.500 Konferenzteilnehmer. Nach Huibers Plänen soll das Schiff zu einem Bibelmuseum werden – einem mobilen. Die Arche sei seetüchtig, sagt Huibers, das habe eine Testfahrt in den größten europäischen Hafen nach Rotterdam gezeigt.
Huibers baute schon eine Arche
Schließlich ist es nicht das erste biblische Schiff, das der Unternehmer bauen ließ. Die erste Arche war 2004 fertig und maß 70 Meter. Damit bot er Ausflugsfahrten entlang der niederländischen Kanäle an. Die Einnahmen daraus verwendete er für seine große Arche. Weitere drei Millionen Euro für das Projekt lieh Huibers sich von einer Bank, seine Kirchengemeinde spendet jährlich 500 Euro. “Und meine 93 Jahre alte Mutter gab 100 Euro”, sagt er.
Andere Familienmitglieder sind nicht so begeistert von seiner Vision, seine Frau Bianca, eine Polizistin, eingeschlossen. “Am Anfang fand ich Papas Vorhaben auch ein bisschen seltsam”, sagt Huibers Sohn Ray. “Aber jetzt halte ich es für großartig.” Inzwischen arbeitet der 23-Jährige jeden Tag an der Arche. (APA/VOL.AT)