Wie Landesfeuerwehrkommandant Franz Hauptmann in Übereinstimmung mit der Landeswarnzentrale sagte, sollte der Höhepunkt des Hochwassers gegen 18.00 Uhr überschritten sein. Die Überflutungen in der Steiermark blieben vergleichsweise kleinräumig, betroffen sind in erster Linie Verkehrsverbindungen. Gebäudeschäden wurden keine gemeldet. Im Bezirk Murau wurde ein deutscher Urlauber von einer Mure erfasst und lebensgefährlich verletzt.
Der Zwischenfall im Bezirk Murau hatte sich in Oberwölz am Montagvormittag zugetragen. Der 59-jähriger Münchner Universitätsprofessor Harald Fritsch bei seinem Wochenendhaus von einer Mure überrascht. Die Schlamm- und Geröllmassen drückten den Urlauber gegen die Hausmauer. Seine Frau blieb unverletzt, erlitt aber einen Schock. Der Urlauber, der schwere Kopfverletzungen davongetragen, wurde von der Feuerwehr geborgen und mit dem Hubschrauber ins LKH Klagenfurt geflogen.
Im Ennstal war die Ennstal-Bundesstraße als Hauptverkehrsader abschnittsweise gesperrt, die Bahnverbindungen nach Salzburg und Oberösterreich waren unterbrochen und konnten nur teilweise mittels Schienenersatzverkehr aufrechterhalten werden. In Altenmarkt an der steirisch-oberösterreichischen Landesgrenze führte die Enns rekordverdächtige 1.100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde.
Die Lage an der Mur war hingegen weit weniger kritisch, nur am Oberlauf gab es vereinzelt Feuerwehreinsätze wegen lokaler Überflutungen. Insgesamt waren am Montag laut Landeswarnzentrale über zehn Prozent der Feuerwehren mit rund 1.600 Personen im Einsatz. Ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres erachtete man allerdings als nicht erforderlich.