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Hohe Auszeichnung für elegante Bogenbrücke über den Rhein

Vertreter der OEBB Infrastruktur und der ausführenden Firmen nahmen die Auszeichnung in Wien anlässlich des aktuell stattfindenden Baukongress 2014 im Austria Center Vienna entgegen.
Vertreter der OEBB Infrastruktur und der ausführenden Firmen nahmen die Auszeichnung in Wien anlässlich des aktuell stattfindenden Baukongress 2014 im Austria Center Vienna entgegen. ©ÖBB
Im Rahmen des Baukongress 2014 vom 3. - 4. April 2014 wurde der Europäische Betonpreis 2014 (European Concrete Award) verliehen. – Die neue Eisenbahnbrücke der ÖBB über den Rhein wurde in der Kategorie Bauingenieurswesen Infrastrukturbau mit dem hervorragenden 3. Platz prämiert.
Neue Rheinbrücke

 

(Wien, Lustenau, 03.04.2014) Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde im März 2013 der neue 1,6 km lange Streckenabschnitt der Eisenbahnstrecke zwischen Lustenau in Vorarlberg und St. Margrethen im Kanton St. Gallen in der Schweiz feierlich seiner neuen Bestimmung übergeben. Herzstück ist dabei die imposante und weithin sichtbare Bogenbrücke über den Rhein mit einer Stützweite von 102 Metern. Für den Brückenneubau wurde bereits in der Planungsphase intensiv mit der IRR (Internationale Rheinregulierung), dem Land Vorarlberg und den Schweizer Behörden zusammengearbeitet. Durch die um zwei Meter höhere Lage der Brücke ergibt sich für die Bürgerinnen und Bürger eine enorme Verbesserungen im Bereich des Hochwasserschutzes. Die moderne Ausführung der Bauwerke und Gleisanlagen sorgt zudem für weniger Lärm. Der neue Streckenabschnitt ist ein wichtiger Baustein für die Gesamtattraktivierung des Bahnverkehrs zwischen der Schweiz und Österreich im Nah- und Fernverkehr.

 

Rheinbrücke als sichtbarer Botschafter

Ende 2010 wurde mit den ersten Arbeiten am Großprojekt begonnen, die von STRABAG AG als Alleinauftragnehmerin ausgeführt wurden. Zwölf Meter südlich der alten Bahntrasse zwischen St. Margrethen und Lustenau wurde eine um zwei Meter höher gelegene neue Streckenführung geplant und umgesetzt. Die zentrale Bogenbrücke aus Stahl und Beton über den Rhein wurde von sieben weiteren Brückenbauwerken auf Österreichischer und Schweizer Seite ergänzt. Diese mussten aufgrund der Streckenführung und höheren Lage der Hauptbrücke auf das neue Niveau angepasst werden.

Eine erste große Herausforderung im Bauablauf war die Herstellung der neuen Brückenpfeiler. Dabei mussten für jeden Pfeiler zahlreiche Großbohrpfähle mit einem Durchmesser von 90 cm bis zu 20 Meter tief in den Untergrund einbetoniert werden. Insgesamt waren 128 Betonbohrpfähle für die Tiefenfundierung der neuen Rheinbrücke erforderlich. Spektakulär war zudem der hydraulische Einschub der beiden je 250 Tonnen schweren Hauptträger sowie die schwierigen Schalungsarbeiten im Sommer 2012 um die Bögen der Brücke mit 275 m³ Beton aus einem Guss zu betonieren. Als nächster Schritt wurde die Fahrbahnplatte aus Beton über den Rhein fertiggestellt und die Hänger aus geschmiedetem Stahl angeschweißt. Im November 2012 wurde die Brücke mit erschütterungsdämpfenden Unterschottermatten, einem neuen Gleisschotterbett und den Lärmschutzelementen ausgerüstet.

Bei der Errichtung der neuen Rheinbrücke wurde größte Priorität auf den Hochwasserschutz gelegt. So steht kein Brückenpfeiler direkt im Fluss, sondern ausschließlich im Vorlandbereich. Die Brückenunterseite ist glatt, sodass Wasser und Treibgut auch bei hohem Pegelstand des Rheins ungehindert durchfließen kann. Die neue um zwei Meter höhere Konstruktion wurde so gewählt, dass bei Hochwasser der Durchflussquerschnitt des Rheinflusses maximal gewährleistet ist. Nach Planungsvorgaben können somit problemlos bis zu 4.300 m³ Wasser (entspricht 4,3 Millionen Liter) pro Sekunde unter der Brücke durchfließen. Neben dem Hochwasserschutz wurden auch Maßnahmen gegen Lärm und Erschütterungen getroffen. Nach der Inbetriebnahme wurden noch Rekultivierungsmaßnahmen, der Abbau der alten Rheinbrücke inklusive der Pfeiler sowie die Errichtung von Versickerungsbecken umgesetzt.

 

European Concrete Award wird alle zwei Jahre verliehen

Anlässlich des aktuell stattfindenden Baukongress 2014 im Austria Center Vienna, vom 3. – 4. April 2014 wird auch der Europäische Betonpreis 2014 verliehen. Insgesamt 34 realisierte Projekte, davon 19 im Bereich Gebäude und 15 im Bereich Hoch- und Tiefbau, die sich in ganz Europa aufteilen, wurden eingereicht. In der Kategorie Bauingenieurswesen Infrastrukturbau wurden die ÖBB Infrastruktur AG, die für die Planung verantwortliche Fa. OSTERTAG ARCHITECTS sowie die verantwortliche bauausführende Fa. STRABAG SE, heute für die neue Eisenbahnbrücke der ÖBB über den Rhein mit dem hervorragenden 3. Platz ausgezeichnet. Die Kriterien, die in der Preisverleihung Verwendung finden sind Design, Bau, Optik & Harmonie der Struktur in der Umgebung, dann die Eigenschaft vom Beton und seine Gestalt und die Verarbeitung des Betons. Der Award wird alle zwei Jahre in einem anderen ECSN (European Concrete Societies Network) Land verliehen.

 

„Neue Rheinbrücke“ Zahlen – Daten – Fakten

Baubeginn: Ende 2010

Bauabschnittende: Juli 2013 – Inbetriebnahme der Strecke am 23. März 2013

Anzahl der Pfeiler: 6 Pfeiler

Anzahl Tragwerke: Sechs Vorland- und ein Haupttragwerk

Trassenabweichung: Neue Brücke ist 12 m südlich der bestehenden Rheinbrücke

Brückenanhebung: 2 Meter (im Vergleich zur alten Rheinbrücke)

Länge gesamten Brücke: 275 m (inklusive Vorlandbrücken)

Länge der Hauptbrücke: 102 m (mit imposantem Bogen aus Stahl und Beton)

Gewicht der Hauptbrücke: 2.300 Tonnen

 

Weitere Brückenobjekte: Schweizer Autobahn, Rheindorfer Binnenkanal, Feldweg, Museumsbahn, Höchster Straße, Galgenfeldbachbrücke, Hagstraße

 

Projektpartner: ÖBB-Infrastruktur AG, Land Vorarlberg / Kostenbeteiligung durch das Schweizer Bundesamt für Verkehr (BAV)

 

ausführende Firmen: OSTERTAG ARCHITECTS, STRABAG SE

 

OSTERTAG ARCHITECTS ist ein Netzwerk von ArchitektInnen, ProjektentwicklerInnen und IngenieurInnen.

Das Tätigkeitsfeld reicht von der Realisierung urbaner Infrastrukturprojekte – insbesondere multimodaler Schnittstellen, Neubauten und Modernisierungen von Bahnhöfen bis zur Planung von Büro-, Gewerbe- und Wohnbauten öffentlicher und privater Auftraggeber. Mehr info: www.ostertagarchitects.com

 

STRABAG SE: Europäischer Technologiekonzern mit österreichischen Wurzeln

STRABAG SE ist ein europäischer Technologiekonzern für Baudienstleistungen, führend in Innovation und Kapitalstärke. Unser Angebot umfasst sämtliche Bereiche der Bauindustrie und deckt die gesamte Bauwertschöpfungskette ab. Dabei schaffen wir Mehrwert für unsere Auftraggeberschaft, indem unsere spezialisierten Unternehmenseinheiten die unterschiedlichsten Leistungen integrieren und Verantwortung dafür übernehmen: Wir bringen Menschen, Baumaterialien und Maschinen zur richtigen Zeit an den richtigen Ort und realisieren dadurch auch komplexeste Bauvorhaben – termin- und qualitätsgerecht und zum besten Preis. Durch das Engagement unserer mehr als 73.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschaften wir so jährlich eine Leistung von etwa € 14 Mrd. Dabei erweitert ein dichtes Netz aus zahlreichen Tochtergesellschaften in vielen europäischen Ländern und zunehmend auf anderen Kontinenten unser Einsatzgebiet weit über Österreichs und Deutschlands Grenzen hinaus. Infos auch unter www.strabag.com.

 

ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister

Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und Gütern. Die ÖBB gehören zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit konzernweit 39.833 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (davon 35.990 in Österreich, 3.843 im Ausland, zusätzlich 1.814 Lehrlinge) und Gesamterträgen von rd. 6,27 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.

 

Quelle: ÖBB

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