Papst Benedikt XVI. schreibt selbst über den Anstoß, der ihn zum Verfassen dieser Enzyklika bewegt hat, dass die Hoffnung nur noch als eine die Welt verändernde Tat angesehen werde, aus der eine “bessere Welt” hervorgehen sollte: “Hoffnung wurde so politisch, und ihre Vollstreckung erschien dem Menschen selbst aufgetragen. Das Reich Gottes, um das im Christentum alles kreist, werde das Reich des Menschen sein, die ‘bessere Welt’ von morgen.”
Nach seinem ersten Rundbrief “Deus caritas est” der die Liebe zum Thema hatte, ist also nun die Hoffnung ins Zentrum der Betrachtung gerückt: Hoffen oder Tun? – das scheint das Thema zu sein.
Der Papst weist in seinem Schreiben auf die Paradoxie im menschlichen Leben hin, dass der Mensch auf der einen Seite nicht sterben will, auf der anderen Seite aber auch nicht ewig und somit endlos leben möchte. Die Hoffnung richtet sich nicht auf das (medizinisch und technisch vielleicht eines Tages erreichbare) lange (oder womöglich ewige) irdische Dasein, sondern auf das Nachleben, das Leben nach dem Tod.
Auch wenn wir in den Tod “nicht hineinschauen” können, wie Benedikt schreibt, bleibt die Hoffnung durch den Glauben, nicht das Wissen durch Tat und Technik, der christliche Weg – was immer Modernität und Medien den Menschen vorgaukeln mögen.
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(Lena Niss)