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Hoffnung befeuert Wiener Börse

Nach wochenlangem Abwärtsrutsch gibt es Hoffnung an den Börsen.
Nach wochenlangem Abwärtsrutsch gibt es Hoffnung an den Börsen. ©Gerd Altmüller/pixelio.de
Die Hoffnung auf Hilfen für die Banken im Kampf gegen die Schuldenkrise treibt den ATX nach oben.
ATX schmiert ab

Vor allem Finanzwerte verzeichneten nach dem Kursrutsch der vergangenen Woche deutliche Aufschläge. Der Dax stieg lag am Nachmittag um 2,2 Prozent höher, der ATX lag am Nachmittag um 2,2 Prozent über dem Freitagsschluss. Der europäische Stoxx50 gewann 3,5 Prozent. Auch an den US-Börsen deutete sich eine Fortsetzung der Erholung vom Freitag an.

 Nach Einschätzung der Analysten von JP Morgan wird eine europäische Version des amerikanischen Bankenrettungsprogramms TARP immer wahrscheinlicher. Den Finanzierungsbedarf der europäischen Institute bezifferten die Experten auf 112 bis 148 Mrd. Euro, falls es in mehreren Euro-Staaten zu einer Umschuldung kommen sollte.

Händler verwiesen auch auf einen Bericht der britischen Zeitung “Daily Telegraph” vom Samstag, wonach die EU an einem umfassenden Plan zur Unterstützung angeschlagener Banken arbeitet. Führende EU-Funktionäre seien an einem Plan am Werk, mit dem das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung wiederhergestellt werden solle. Teil dieses Plans ist es demnach, die europäischen Banken mit Milliarden Euro zu rekapitalisieren.

Bankenwerte schießen nach oben

Raiffeisen und Erste Group haben am Montag an der Börse Wien im Tageshoch sogar 11 bzw. 14 Prozent Plus erreicht, am Nachmittag notierten die Aktien der Ersten bei knapp 10 Prozent im Plus, Raiffeisen Bank International noch bei gut 7 Prozent.

Rettungspläne stützen ATX und Co.

Händlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets machte angesichts der kontrovers geführten Diskussionen über einen Ausweg aus der Schuldenkrise einen weiteren Hoffnungsschimmer aus: “Für den Markt ist auch wichtig, dass es so aussieht, als ob der Plan für eine Stärkung des europäischen Rettungsfonds von Angela Merkels Regierungskoalition Rückendeckung erhält.” Die deutsche Kanzlerin zeigte sich am Sonntagabend in der ARD zuversichtlich, dass ihre Koalition am Donnerstag bei der Abstimmung im deutschen Bundestag über die Aufstockung des EFSF eine eigene Mehrheit erreicht. Einem Händler zufolge hält sich die Nervosität der Anleger wegen der Entscheidung derzeit noch in Grenzen. “Aber spätestens ab Mittwoch kann sich das ändern.” Sollte die Zustimmung ohne die sogenannte “Kanzlermehrheit” zustande kommen, rechnen einige Börsianer mit neuen Marktturbulenzen. In Österreich steht die Entscheidung im Parlament am Freitag an.

Anhaltende Spekulationen um eine Zinssenkung der EZB in der kommenden Woche hellten die Stimmung zusätzlich auf, sagten Händler. “Das besänftigt nicht wirklich die Ängste wegen der europäischen Schuldenkrise, aber es gibt etwas Hoffnung für die Konjunktur”, sagte ein Börsianer. Mehrere EZB-Notenbanker dämpften aber die Erwartungen an eine baldige Zinssenkung.

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