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Hochwasserschutz verschlingt Millionen

Einsetzung eines Stahlbeton-Überlaufbeckens.
Einsetzung eines Stahlbeton-Überlaufbeckens. ©Hronek

Hochwassersicherung im Bereich Ill-Dabaladabach kostet knapp elf Millionen Euro.

(amp)  Nach den Naturkatastrophen – zuletzt 2005 – wurden in den letzten drei Jahren im Bereich der Ill Hochwasserschutzmaßnahmen getroffen, die Jahrhundertereignissen möglichst standhalten sollen. Während es in Satteins nach einem Einspruch des UVP – Ausschusses (Umweltverträglichkeitsprüfung) „zurück an den Start“ hieß“ steht man in Bludesch-Gais kurz vor dem Abschluss der Arbeiten. Rund 132.000 Kubikmeter Erdmassen wurden zu Dämmen aufgeschüttet, 37.000 Tonnen Befestigungssteine verlegt, 2.750 Kubikmeter Beton und 191 Tonnen Stahl für Einzugs- und Durchleitungsbauwerke eingebaut. Mit der Baufertigstellung ist im Juni 2013 zu rechnen.

 Kontrollierter Abfluss

Im Bereich Bludesch-Gais beim Dabaladabach werden vier Retentionsbecken mit einem Gesamtfassungsvolumen von 600.000 Kubikmetern Wasser errichtet. „Damit können im Krisenfall durch drei sogenannte Klappwehren die Wassermassen in diese Retentionsbecken abgeleitet und zumindest temporär zurückgehalten werden. Nach der Flut ist ein kontrollierter Abfluss möglich“, macht Martin Netzer vom Wasserbauamt auf die Funktion der Retentionsbecken aufmerksam. Je nach Hochwassersituation kann die Wasseraufnahme der Becken zwischen vier und zehn Stunden dauern. „Damit wird im Krisenfall entscheidende Zeit gewonnen“, sind sich die Experten einig.

 Dammschüttungen

Zur Errichtung der Auffangbecken mit einer maximalen Einstautiefe von vier Metern mussten rund 132.000 Kubikmeter Dammschüttungen errichtet werden. Dazu wurden 1,5 Hektar Wald permanent und 1,8 Hektar befristet gerodet und dann wieder aufgeforstet. Die Bauzeit konnte von vier auf zwei Jahre reduziert werden. Die Gesamtkosten werden vom Geschäftsführer des Ill-Verbandes, Rainer Keckeis, mit rund elf Millionen Euro beziffert, wobei der Bund 50 Prozent, das Land 40 Prozent und der Wasserverband zehn Prozent der Kosten tragen. Die Planung erfolgte durch das Büro M&G-Ingenieure, mit der Bauausführung wurde die Arge Tomaselli-Jäger-Hilti-Jehle beauftragt. Die Pronatura kümmert sich um Rodung und Wiederaufforstung und die Firma Künz ist mit dem   Stahlwasserbau beauftragt.

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