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Hochwasser in Süddeutschland: Lage spitzt sich in einigen Gebieten zu

Unwetterwarnungen aufgehoben, aber Starkregen möglich.
Unwetterwarnungen aufgehoben, aber Starkregen möglich. ©APA/dpa
Das Hochwasser hat sich in einigen Gebieten Süddeutschlands Montagfrüh zugespitzt. Besonders kritisch war die Lage in den beiden Kreisen Rems-Murr und Ostalb im Bundesland Baden-Württemberg.
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Nach tagelangem Dauerregen sind in vielen Gegenden Baden-Württembergs und Bayerns Flüsse über die Ufer getreten, Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Zehntausende Helfer sind im Einsatz. Ein Feuerwehrmann starb am Wochenende, ein weiterer sowie eine Bewohnerin werden vermisst.

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Katastrophenfall ausgerufen

Laut Deutschem Wetterdienst kann es auch zum Wochenbeginn wieder kräftige Gewitter und Starkregen geben. In Bayern gab auch der Hochwassernachrichtendienst längst noch keine Entwarnung: Zwar gehen an den Zuflüssen zur Donau die Fluten vielerorts langsam zurück, nun trifft das Hochwasser aber zunehmend die Donau selbst. Die höchste Meldestufe vier wurde dem aktuellen Lagebericht zufolge von Regensburg bis Straubing erreicht, in Passau soll es am Montagabend so weit sein. In Kehlheim soll der Fluss im Laufe des Tages in den Bereich eines 20-Jahres-Hochwassers steigen. Am Wochenende hatten bereits mehrere Landkreise und Städte in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen.

Ein Feuerwehrmann tot, zwei Personen vermisst

Ein 42-jähriger Feuerwehrmann kam bei einem Einsatz  in Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern ums Leben. Zwei Menschen gelten derzeit als vermisst: Einen im Hochwasser vermissten Feuerwehrmann im schwäbischen Offingen haben die Einsatzkräfte noch nicht gefunden. Die Suche werde weiter fortgesetzt, sagte ein Polizeisprecher Montagfrüh. Der 22-Jährige war in der Nacht auf Sonntag in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war aufgrund starker Strömung gegen 2.50 Uhr gekentert. Vier Einsatzkräfte konnten sich aus eigener Kraft an Land retten und blieben unverletzt.

Ebenfalls seit Sonntag wird im oberbayerischen Schrobenhausen eine Frau vermisst. Rettungskräfte vermuteten sie in einem überfluteten Keller. Wegen der gefährlichen Lage konnten Helfer aber bis Sonntagabend nicht nach ihr suchen. Ob sie mittlerweile gefunden wurde, konnte ein Polizeisprecher am Montag zunächst nicht sagen.

Schulkinder dürfen teils zuhause bleiben

So manche Schulkinder dürfen vorerst zu Hause bleiben. Viele Schulen in besonders betroffenen Regionen beider Bundesländer haben den Präsenzunterricht für Montag abgesagt, auch Kindergärten oder Förderzentren sollen zu bleiben. Für jüngere Schulkinder werde teils Notbetreuungen eingerichtet.

Bahnverkehr stark beeinträchtigt

Wegen der Unwetterschäden bleibt der Bahnverkehr im Süden Deutschlands am Montag stark beeinträchtigt. Die Deutsche Bahn teilte in der Nacht mit: "Wir raten von Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete in Bayern und Baden-Württemberg ab und empfehlen, nicht notwendige Reisen zu verschieben. Bitte rechnen Sie zusätzlich damit, dass es bei den noch verkehrenden Zügen zu einer sehr hohen Auslastung kommt." Der Fernverkehr könne München von Norden und Westen derzeit nicht anfahren. Auch der Nahverkehr in Bayern bleibe stark beeinträchtigt.

Bundeskanzler Scholz reist an

Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen reist Deutschlands Bundeskanzler Scholz (SPD) in ein Flutgebiet. Mit Innenministerin Nancy Faeser (SPD) wird er in Reichertshofen erwartet. Wie so viele andere Ortschaften wurde der oberbayerische Markt von Wassermassen überschwemmt.

(APA/dpa)

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