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Hochwasser in Österreich geht zurück

Bei einer der größten Katastrophen der Nachkriegszeit zeichnete sich am Donnerstag eine zumindest leichte Entspannung ab. In einigen Gebieten ist die Lage weiter kritisch.

Zwar war die Lage in einigen der Hochwassergebiete noch immer dramatisch, insgesamt fiel der Pegelstand der Donau aber allmählich. In vielen Ortschaften liefen bereits die Aufräumungsarbeiten.

Im nördlichen Tullnerfeld und in Laa an der Thaya in Niederösterreich kam aber es zu neuen Überschwemmungen. Südwestlich von Absdorf im Tullner Becken wurden in Zusammenarbeit von Feuerwehr und Bundesheer zwei Dämme gesprengt, damit die Fluten wieder zur Donau abfließen konnten. Das am Mittwochnachmittag aus dem Raum Grafenwörth unerwartet und plötzlich hereingebrochene Wasser hatte vor allem für Winkl fatale Folgen. Der kleine Ort wurde laut Feuerwehr 1,5 bis zwei Meter hoch überflutet.

Noch voll im Kampf gegen die Fluten der Donau stand am Donnerstag die Stadt Hainburg (Bezirk Bruck a.d. Leitha). Der Strom hatte dort seinen Höchststand erreicht. Besonderes Augenmerk galt der Donaulände, sagte Bürgermeister Raimund Holcik (S) am Nachmittag. Es zeichne sich ab, dass sie „gehalten“ werden könne.
Am Donnerstagnachmittag traf der Bergekran der ÖBB in Schwertberg (Bezirk Perg) in Oberösterreich ein. Mit ihm sollte eine Brücke der Donauuferbahn, eine 30 Meter lange Stahlkonstruktion aus der hochwasserführenden Aist geborgen werden. Die Brücke war von den Wassermassen teilweise mitgerissen worden und drohte einzustürzen.

Nach wie vor kritisch war die Lage Donnerstagnachmittag im Machland, der Donauregion im östlichen Oberösterreich. Dort stand nach wie vor das Wasser in den Orten, die Menschen waren verzweifelt. Positiv waren nur die Prognosen des Hydrografischen Dienstes in Oberösterreich: Denen zufolge soll sich das Hochwasser in Bayern nicht auswirken, die Pegelstände der Donau in Oberösterreich sollten sogar leicht fallen.

Der Donau-Pegel in Wien war gleich bleibend am Höchststand. „Der Spiegelabfall lässt leider noch sich warten, aber mit einer Erhöhung ist nicht zu rechnen“, hieß es am, Donnerstag, in der städtischen Hochwasserzentrale (MA 45). Gegen Mittag war der Pegel Korneuburg bei 7,87 Meter. Es bestand aber weiterhin kein Grund zur Besorgnis.

Die Donau führte 10.500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, 3.070 Kubikmeter davon flossen durch die Neue Donau, so ein Sprecher. Die Aufnahmekapazität des Entlastungsgerinnes und des Flussbettes liegt bei 14.000 Kubikmetern. Eine „Trockenlegung“ des überfluteten Freizeitareal „Copa Cagrana“ kann in den kommenden Tagen aber nicht erwartet werden.

Nachdem sich die Lage in den Katastrophengebieten im Bundesland Salzburg wieder normalisiert hat, laufen auch dort die Aufräumungsarbeiten auf Hochtouren. Man begann Keller auszupumpen und Schlammmassen zu beseitigen. Der Betrieb der Lokalbahnbetrieb wurde nach der Reparatur der Gleisanlagen zwischen Weitwörth und Oberndorf, gestern, Mittwoch, Abend wieder aufgenommen.

Auch die Sperre der „Einödbrücke“ im Stadtgebiet von St. Johann im Pongau wurde aufgehoben. Salzburgs Erzbischof Georg Eder, der sich schon am Montag an Gott gewandt und die Salzach gesegnet hatte, rief am Marienfeiertag zu einer Wallfahrt nach Maria Plain auf. Baumax hatte am Donnerstag in seinen Filialen für Hochwassergeschädigte offen.

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