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Hochhaus-Demontage am Donaukanal

In der Skyline Wiens klafft demnächst eine Lücke: Bis Ende Juni wird das alte Uniqa-Hochhaus am Donaukanal-Ufer abgerissen - Der Neubau soll dann 2007 starten.

An der Demontage mittels Bagger und Kran wird seit Jänner gearbeitet, die obersten Etagen sind bereits abgetragen. Insgesamt 2 Mio. Euro sind dafür veranschlagt. An Stelle des alten Hauses ist ein Hotel-Neubau des französischen Architekten Jean Nouvel geplant.

Ein Bürohaus mit 14 Obergeschoßen möglichst schonend abzutragen, ist gar nicht so einfach. Beim Uniqa-Haus werden dafür die äußeren tragenden Stahlbetonteile in 15 Tonne schwere Brocken geschnitten und per Kran hinuntergehoben, erläuterte Ernst Morgenbesser, Projektverantwortlicher bei der Uniqa, der APA. Der Rest wird per Bagger abgebaut. Für den Abtransport des Bauschutts – der dem Recycling zugeführt wird – hat man einen sechs mal sechs Meter breiten Schacht quer durch alle Stockwerke geschlagen.

„Wir sind schon im zwölften Stock“, freute sich Morgenbesser über den Fortschritt des Abrisses. Weniger aufwändig gestalten sich die Arbeiten in den unteren Etagen und bei den Nebengebäuden, bei denen der Abriss konventionell mittels Bagger erfolgt. Die beiden Untergroße und die Fundamentplatte bleiben bis zum Start des Neubaus stehen, weil sonst Grundwasser in die Baugrube eindringen würde.

Probleme mit gefährlichen Baumaterialien gebe es übrigens nicht, versicherte man bei der Uniqa, das habe auch eine Überprüfung durch die städtische Umweltabteilung gezeigt. Bei dem Bau sei kein Spritzasbest verwendet worden, und die Brandschutztüren samt Dämmfüllung und Eternit-Verkleidungsteile habe man im Ganzen entsorgt.

Das Uniqa-Hochhaus in der Leopoldstadt war 1959 bis 1961 für die Bundesländer-Versicherung erbaut worden. Verantwortlicher Architekt war Georg Lippert, der auch die Bürohäuser von IBM und Raiffeisen am Donaukanal entworfen hat. Unter Denkmalschutz wurde das Haus nie gestellt, obwohl es „kein uninteressanter Bau“ gewesen sei, wie Landeskonservatorin Barbara Neubauer zur APA meinte. Eine Prüfung habe aber gezeigt, dass der Stahlbetonskelettbau im Laufe der Jahre für eine Unterschutzstellung viel zu stark verändert worden sei.

Seit August 2004 wird das Gebäude nicht mehr verwendet, nachdem die Versicherung in ihr neues Haus gegenüber der Urania übersiedelt war. Ersetzt werden soll es nun durch einen 70 bis 75 Meter hohen Hotelbau von Jean Nouvel, der im Vorjahr einen Architekturwettbewerb für sich entscheiden konnte. Der Baustart soll 2007 erfolgen und zwischen 80 und 100 Mio. Euro kosten, hieß es bei der Uniqa.

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