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Hochbeete: Bequemes Gärtnern im Stehen

Hochbeete bieten viele Vorteile und sind mittlerweile voll im Trend.
Hochbeete bieten viele Vorteile und sind mittlerweile voll im Trend. ©NEUE
Hochbeete bieten viele Vorteile und sind mittlerweile voll im Trend. Doch was muss beachtet werden und welche Gemüsesorten eignen sich am besten? Ein Überblick.
Bequemes Gärtnern im Stehen
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Gemüse frisch im eigenen Garten holen ist ein Stück Lebensqualität. Selbstgezogenes wird wieder mehr geschätzt. Dieser Trend zeigt sich auch in den vielen Fragen zum Gärtnern im Hochbeet. Die Aussicht, ohne Bücken Salate zu ernten, ist verlockend, das Arbeiten auf Tischhöhe rückt Gemüse stärker in den Fokus. Und nicht zu vergessen: Erhöhte Beete sind dekorative Gartenelemente und lassen sich hervorragend in unsere Nutzgärten integrieren.

Vorteile von Hochbeeten

Ein Vorteil ist das bequeme Arbeiten in angenehmer Höhe. Die meisten Beete heben das Erdniveau auf 80 Zentimeter über den Boden. Breiten von 80 bis 120 Zentimetern lassen sich von beiden Seiten gut bearbeiten. Die Länge hängt von den räumlichen Gegebenheiten ab.

Hochbeete sind außerdem ertragreicher. Einerseits wird enger gepflanzt, andererseits steht den Pflanzen dort lockere Erde und bei entsprechender Anlage auch ausreichend Nährstoffe zur Verfügung. Zudem tun sich Schädlinge wie Mäuse, Schnecken oder Maulwurfsgrillen schwerer, zu den Pflanzen zu kommen. Ein Garant für größere Ernten zeigt sich in der besseren Kontrolle der Pflanzen. Man entdeckt Schädlinge rascher und unternimmt schneller etwas dagegen. Und nicht zuletzt sind Hochbeete auch auf Terrassen oder Dachgärten möglich.

Richtige Anlage

Das Beet braucht einen sonnigen Platz. Ohne Sonne gibt es keinen erfolgreichen Gemüse- oder Kräuteranbau. Holzkonstruktionen sollten nicht direkt in der Erde stehen. Die Umrahmung sollte auf Pflas­tersteinen stehen, sodass eine Hinterlüftung des Holzes auch von unten gegeben ist. Innen trennt eine Noppenfolie das Erdreich vom Holz und erhöht die Lebensdauer der Konstruktion. Metallbeete sind robuster, aber auch um einiges kostenintensiver. Bei Metallbeeten ist auf den sonnenzugewandten Seiten innen eine Isolierung anzubringen, da das aufgeheizte Metall die Erde rascher austrocknet und sogar Wurzeln schädigt.

Gegen Wühlmäuse legt man das Beet unten flächig mit Hasengitter aus. Darüber schichtet man verschiedene Materialien. Gröbere Gartenabfälle wie Holz, Strauchschnitt, Zweige oder Ähnliches bilden das untere Drittel. Sie werden möglichst dicht geschichtet und mit etwas Erde verfüllt. Darüber kommen kompostierbare Materialien wie Stallmist, halbreifer Kompost, Laub oder Rasenschnitt. Diese Stoffe werden in den nächsten Monaten von den Bodenlebewesen zersetzt und stehen den Pflanzen als Dünger zur Verfügung. Dabei entsteht Wärme im Wurzelraum, was das Wachstum im ersten Jahr begünstigt. Darüber kommt die Pflanzschicht in Form von 20 bis 25 Zentimetern guter Gartenerde oder Gemüseerde.

Die Anlage ist aufwendig und benötigt einiges an Material. Die Errichtungskos­ten eines Hochbeets liegen bei mehreren Hundert Euro, stark variierend nach Größe und Bauart. Auf die Lebensdauer betrachtet, gleicht sich das jedoch aus.

Pflanzenwahl

Die wertvolle Beetfläche sollte möglichst viel Ernte bringen. Ideal sind mehrere schnellwachsende Kulturen, die im Jahreslauf immer wieder Frischgemüse bringen. Zeitig im Frühjahr lassen sich Asiagemüse, Mairüben, Kohlrabi und Salat pflanzen, nachdem die letzten Nüssli, Spinat oder Rucola geerntet wurden. Radieschen haben immer irgendwo Platz. Ende April, Anfang Mai pflanzt man in die freigewordenen Flächen wärmeliebenden Fenchel, Buschbohnen, Stangensellerie. Salate, Kohlrabi gehen immer. Leitet man Erbsen, Stangenbohnen oder Gurken an Rankhilfen hoch, wird der Platz noch besser ausgenutzt.

Und ab September eignen sich robuste Wintergemüsearten, die bis Weihnachten im Freien gut zurechtkommen. So sind bis zu vier Ernten möglich. Für Gemüsearten, die lange im Beet stehen wie Sellerie, Kraut, Schwarzwurzel, Kartoffeln oder Lagerkarotten, ist die Fläche im Hochbeet zu kostbar. Wertvoll sind hingegen Küchenkräuter aller Art, da sie ständig gebraucht werden.

(Gartentipp der NEUE Vorarlberger Tageszeitung)

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