Hobbyfischer fangen Riesen-Wels und werden bestraft

In einer Augustnacht des Jahres 2022 fischten zwei Männer an einem Ort beim Greifensee, den sie bewusst wegen der dort vorkommenden großen Fische ausgewählt hatten. Ihr Fang konnte sich sehen lassen: ein 2,2 Meter langer Wels.
Vorwürfe von Fahrlässigkeit und Tierquälerei
Obwohl die beiden Angler in der Vergangenheit bereits große Fische gefangen hatten und dementsprechend Erfahrung besaßen, wurden sie von der Staatsanwaltschaft See/Oberland beschuldigt, mangelhaft für einen Fang dieser Größe ausgerüstet gewesen zu sein. Laut den zwei rechtskräftigen Strafbefehlen, die der "NZZ" vorliegen, fehlten ihnen die Mittel, den Fisch korrekt zu betäuben und zu töten und somit musste der Wels während der Prozedur leiden.
Die Männer banden den Wels mit einem Seil durch den Mundbereich an ihr Boot, was zu Schmerzen und Stress für den Fisch führte. Dies wurde von Experten als nicht tiergerecht eingestuft.
Selfies und zusätzliche Vergehen
Nachdem sie den Fisch an Land gebracht hatten, machten die Hobbyfischer Fotos mit ihrem Fang. Dafür banden sie den Wels kurz los, nur um ihn nach der Fotosession wieder anzubinden und auf den See zurückzukehren. Laut der Staatsanwaltschaft war das erneute Anbringen des Seils nicht notwendig.
Saftige Geldstrafe fällig
Für ihr Fehlverhalten wurden beide Männer zu einer bedingten Geldstrafe von 30 Tagessätzen verurteilt. Je nach ihren finanziellen Verhältnissen müssen sie Tagessätze von 30 bzw. 130 Franken zahlen. Zusätzlich fallen Verfahrenskosten von je 800 Franken an und eine Strafe von 1200 bzw. 500 Franken. Zudem erhielten sie einen Eintrag ins Strafregister.
(VOL.AT)