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Hitzige NR-Sitzung zur Bildung

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SPÖ-Chef Gusenbauer hat am Dienstag in der Nationalrats-Sondersitzung zur Bildung der Regierung eine „Verhöhnung der österreichischen Jugend“ vorgeworfen. Ein Misstrauensantrag gegen Gehrer scheiterte an ÖVP-BZÖ-Bank.

Gusenbauer attestierte der Koalition eine „völlig verfehlte Bildungspolitik“. Und damit steht er in der gesamten westlichen Welt nicht allein: Die OECD bemängelt, dass nur die Türkei eine schlechtere Akademikerquote zuwege bringt als Österreich.

Auch Grünen-Chef Van der Bellen kritisierte steigende Schülerzahlen pro Klasse und die Streichung von 5.000 Lehrerposten. Bildungsministerin Gehrer wies die Kritik zurück.

Eine „Verhöhnung“ sei der Umstand, dass sich die Regierung, nachdem sich in den vergangenen sechs Jahren die Jugendarbeitslosigkeit verdoppelt habe, nun hinstelle und verspreche, diese wieder zu beseitigen, sagte Gusenbauer.

In den vergangenen fünf Jahren seien 5.000 Lehrer abgebaut worden, kritisierte Gusenbauer. Österreich habe in den vergangenen zehn Jahren bei den Bildungsausgaben einen Rückstand gegenüber dem Rest der entwickelten Welt aufgerissen, man sei bei der Akademikerquote ins Hinterfeld geraten.

Als Rezepte nannte Gusenbauer, Kindern vor Schuleintritt Deutsch-Kenntnisse zu vermitteln, eine geeignete Anzahl an Stütz- und Begleitlehrer zur Verfügung zu stellen, die Klassenschülerhöchstzahl auf 25 zu senken und genügend Ganztags-Schulplätze zu stellen. Außerdem will er die Studiengebühren und die Zugangsbeschränkungen an den Unis abschaffen sowie das Sitzenbleiben einschränken.

Auch Grünen-Bundessprecher Van der Bellen kritisierter die steigenden Schülerzahlen pro Klasse und die Streichung von Lehrerposten als Versäumnisse der Regierungspolitik. Außerdem forderte die Erhöhung der Zahl der Studenten um mindestens 50 Prozent.

Gehrer lobt sich selbst, OECD kritisiert

Gehrer wies die Kritik zurück. Sie mache eben keine rot-grüne Bildungspolitik. Die Regierung habe das Bildungsbudget um 24 Prozent erhöht. Auch die Unis würden gut arbeiten und seien abgesichert, meinte Gehrer.

Dazu passt der neueste OECD-Bericht, der Österreich den vorletzten Platz in Sachen Hochschul-Tauglichkeit zuweist – gerade noch so vor der Türkei. Für Gehrer kein Grund, ihre eigene Tätigkeit zu hinterfragen, sondern nur Grund zur Kritik an der OECD-Datenerhebung. An Selbstvertrauen mangelt es hier also nicht.

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