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Hirscher setzte in Val d'Isere den nächsten Meilenstein

Trotz der Ausfälle von Reinfried Herbst, Manfred Pranger und Mario Matt haben Österreichs Slalom-Herren am Sonntag in Val d'Isere einen Doppelsieg gefeiert.
Bilder aus Val d\'Isere

Jungstar Marcel Hirscher triumphierte in Frankreich vor Benjamin Raich und Lokalmatador Steve Missilier, der sich mit überlegener Bestzeit im zweiten Lauf vom 25. auf den dritten Rang katapultierte. Das ÖSV-Team revanchierte sich für den schwachen Slalom-Auftakt von Levi, als lediglich Pranger als Fünfter in den Top-20 gelandet war.

Val d’Isere avanciert immer mehr zu Hirschers bevorzugtem Weltcup-Ort, denn der 21-Jährige hatte dort am 13. Dezember 2009, also vor fast exakt einem Jahr, im Riesentorlauf seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. “Es fühlt sich genauso unrealistisch an wie vor einem Jahr. Das ist genial, das ist ein Traum. Val d’Isere ist mein Lieblingsberg, und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern”, jubelte der Salzburger nach seinem dritten Weltcup-Sieg, dem ersten im Slalom.

Auf dem steilen und selektiven Kurs fand Hirscher die beste Mischung aus Risiko und Sicherheit. “Natürlich war eine Schaufel Risiko dabei. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass ich gefährlich unterwegs bin”, berichtete Hirscher, für den das gute Slalom-Training in Übersee nun Früchte abwirft. “Das sensationelle Training in den USA macht sich jetzt bemerkbar.” Dabei hatte Hirscher vor dem Rennen Sorgen wegen seiner Slalom-Form gehabt. “Ich hatte Bedenken, ob es im Slalom funktioniert. Aber es hat sich gut angefühlt.”

Raich trotzte auch am Sonntag seinen Rückenschmerzen, nach Rang vier im Riesentorlauf schaffte es der Tiroler im Slalom sogar aufs Stockerl. “Das war eine gute Leistung, ich bin sehr glücklich. Auf so einem schwierigen Hang passieren Fehler und Ausfälle sehr leicht. Trotzdem muss man Gas geben, und das habe ich auch gemacht”, erklärte Raich, der sich bei allen Helfern bedankte, mit denen er die Rückenprobleme im Zaum hält.

Christoph Dreier war als Zehnter drittbester Österreicher, der 29-Jährige fuhr das mit Abstand beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere ein. “Hier in Val d’Isere ist es so aggressiv und bissig, das ist ein einziges Kämpfen”, analysierte Dreier die schwierigen Bedingungen.

Für Herbst, den amtierenden Slalom-Weltcup-Sieger, läuft der WM-Winter bis dato überhaupt nicht nach Wunsch. Der Salzburger fand überhaupt nicht in den Lauf hinein, fädelte ein und schied nach Levi auch im zweiten Saisonrennen aus. Herbst bleibt positiv. “Vor zwei Jahren hat es genauso angefangen. Und im Jänner ist es dann dahingegangen. Ich darf den Kopf nicht hängen lassen und muss weiter hart arbeiten. Die Abstimmung für Jänner muss passen”, meinte Herbst, für den der nächste Weltcup-Einsatz am 6. Jänner in Zagreb auf dem Programm steht.

Das gleiche gilt für Pranger, dem der Ort seines WM-Triumphes 2009 diesmal kein Glück brachte. Der Tiroler schied nach einem Innenskifehler aus. “Bis dahin war ich super unterwegs, ich wäre heute gut drauf gewesen. Die Enttäuschung ist groß”, sagte Pranger.

Der Herren-Weltcup geht kommende Woche in Italien weiter. In Südtirol stehen am Freitag (Super G) und Samstag (Abfahrt) die Speed-Events in Gröden auf dem Programm, am Sonntag wird mit dem Riesentorlauf in Alta Badia das letzte Rennen vor Weihnachten gefahren.

Endstand nach dem 2. Durchgang:

1. Marcel Hirscher (AUT) 1:44,70 51,64 53,06
2. Benjamin Raich (AUT) 1:45,01 +00,31 51,57 53,44
3. Steve Missillier (FRA) 1:45,26 +00,56 53,24 52,02
4. Silvan Zurbriggen (SUI) 1:45,45 +00,75 51,49 53,96
5. Julien Cousineau (CAN) 1:45,83 +01,13 51,79 54,04
6. Felix Neureuther (GER) 1:46,01 +01,31 51,94 54,07
7. Ondrej Bank (CZE) 1:46,07 +01,37 52,91 53,16
8. Justin Murisier (SUI) 1:46,14 +01,44 53,35 52,79
9. Manfred Mölgg (ITA) 1:46,17 +01,47 51,44 54,73
10. Christoph Dreier (AUT) 1:46,25 +01,55 52,86 53,39
11. Marc Gini (SUI) 1:46,28 +01,58 53,00 53,28
12. Trevor White (CAN) 1:46,49 +01,79 52,99 53,50
13. Markus Vogel (SUI) 1:46,85 +02,15 53,36 53,49
14. Jens Byggmark (SWE) 1:47,09 +02,39 52,63 54,46
15. Lars Elton Myhre (NOR) 1:47,10 +02,40 52,54 54,56
16. Patrick Thaler (ITA) 1:47,28 +02,58 52,98 54,30
17. Kjetil Jansrud (NOR) 1:47,35 +02,65 52,76 54,59
18. Ivica Kostelic (CRO) 1:47,72 +03,02 52,13 55,59
19. Anton Lahdenperae (SWE) 1:48,19 +03,49 53,60 54,59
20. Markus Larsson (SWE) 1:48,44 +03,74 52,80 55,64
21. Naoki Yuasa (JPN) 1:50,76 +06,06 53,13 57,63
22. Andre Myhrer (SWE) 1:51,21 +06,51 52,03 59,18
23. Kalle Palander (FIN) 1:51,69 +06,99 53,53 58,16
24. Wolfgang Hörl (AUT) 1:58,74 +14,04 53,01 1:05,73
25. Ted Ligety (USA) 2:21,14 +36,44 52,70 1:28,44
Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Manfred Pranger (AUT), Mario Matt (AUT), Reinfried Herbst (AUT), Marc Digruber (AUT), Jean-Baptiste Grange (FRA), Mattias Hargin (SWE), Mitja Valencic (SLO), Bode Miller (USA), Giuliano Razzoli (ITA)

Ausgeschieden im 2. Durchgang:
Patrick Biggs (CAN), Michael Janyk (CAN), Cristian Deville (ITA), Brad Spence (CAN), Will Brandenburg (USA)

Die Schnellsten im zweiten Durchgang:

1. Steve Missillier (FRA) 52,02
2. Justin Murisier (SUI) 52,79 +0,77
3. Marcel Hirscher (AUT) 53,06 +1,04
4. Ondrej Bank (CZE) 53,16 +1,14
5. Marc Gini (SUI) 53,28 +1,26
6. Christoph Dreier (AUT) 53,39 +1,37
7. Benjamin Raich (AUT) 53,44 +1,42
8. Markus Vogel (SUI) 53,49 +1,47
9. Trevor White (CAN) 53,50 +1,48
10. Silvan Zurbriggen (SUI) 53,96 +1,94
11. Julien Cousineau (CAN) 54,04 +2,02
12. Felix Neureuther (GER) 54,07 +2,05
13. Patrick Thaler (ITA) 54,30 +2,28
14. Jens Byggmark (SWE) 54,46 +2,44
15. Lars Elton Myhre (NOR) 54,56 +2,54
Weiter:
24. Wolfgang Hörl (AUT) 1:05,73 +13,71

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