Neue Hoffnung: Protein stoppt Hirntumorwachstum bei Mäusen

Im Fokus der Studie stand das sogenannte Glioblastom – der häufigste und aggressivste Hirntumor bei erwachsenen Personen. Trotz intensiver Behandlung durch Operation, Bestrahlung und Chemotherapie kehren diese Tumoren oft nach wenigen Monaten zurück. Das Ziel der neuen Methode ist es, das Wiederauftreten zu verhindern, indem Krebszellen langfristig inaktiv bleiben.
Tumorzellen strukturiert wie eine Pyramide
"Man kann sich die Zusammensetzung der Glioblastomzellen wie eine Pyramide vorstellen", erklärt Ana Martin-Villalba vom DKFZ. An der Basis stünden ruhende Zellen, darüber aktivierte Zellen, die sich teilen, und an der Spitze differenzierte Tumorzellen mit Eigenschaften von Nervenzellen. Bisherige Therapien greifen vor allem die aktiven Zellen an – ruhende Zellen bleiben unbehelligt und können neue Tumoren bilden.
Protein SFRP1 als zentraler Hebel
Das Forschungsteam identifizierte ein bestimmtes Protein, das den Übergang von ruhenden in aktive Zellen verlangsamt.
In einem Vergleich von Tumorzellen bei 55 Patientinnen und Patienten mit gesunden Stammzellen spielte das Protein SFRP1 eine Schlüsselrolle. Es hemmt einen Signalweg, der normalerweise die Aktivierung von Stammzellen auslöst. In Tierversuchen wurde das Protein gezielt beeinflusst – die Tumorzellen gingen in einen Schlafmodus über.
Längeres Überleben im Tierversuch
"Das bremst nicht nur ihr Wachstum, sondern verlängert auch deutlich das Überleben der Mäuse", sagt Oguzhan Kaya, Erstautor der Studie. Ob sich die Tumorzellen dauerhaft in diesem Zustand halten lassen, ist Gegenstand weiterer Forschung.
(VOL.AT)