Hinter den Kulissen des Fundamtes

Nicht alles verloren Geglaubte verschwindet zwangsläufig für immer – vieles taucht im Fundamt Rankweil wieder auf.
Rankweil. (soc) Von Turnbeuteln, Schlüsseln und Handys über Kleidung und Taschen bis hin zu Snowboards und Rodel – im Fundamt Rankweil taucht früher oder später so einiges an Verlorenem wieder auf. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein gefundener Sack voll Spielsachen oder Einkäufe in Originalverpackung über den Tresen des Bürgerservice der Marktgemeinde Rankweil gereicht werden. Oder High Heels in der Fundamt-Schublade auf das richtige Paar Füße warten.
Wird im Fundamt etwas abgegeben, werden zuerst die Daten des Finders, Ort und Zeitpunkt des Fundes aufgenommen. Die Gegenstände bleiben dann längstens ein Jahr im Fundamt. Im Gemeindeblatt und auf www.fundinfo.at wird über den Fund der Objekte informiert. Der Besitzer kann diese nach deren genauen Beschreibung bei der Gemeinde Rankweil abholen.
Wer sucht, der findet
„Bei den vielen Fundsachen werden jedoch leider nur die wenigsten abgeholt. Vor allem Kleidungsstücke bleiben meist herrenlos, Schlüssel und Handys gehen am ehesten wieder in die Hände der rechtmäßigen Besitzer“, so Andrea Feichtinger vom Bürgerservice Rankweil. Sollte sich nach dem Jahr, indem die Objekte im Fundamt bleiben, niemand melden – was häufig der Fall ist – werden die Wertsachen versteigert, Wertloses wird vernichtet, Kleidung und Brillen werden für soziale Zwecke gespendet und manche Objekte auch dem Finder übergeben. Warum aber bleiben so viele Gegenstände im Keller des Gemeindeamtes? „Die meisten Leute akzeptieren wohl einfach den Verlust“, meint Andrea Feichtinger. Dabei würde ein kurzer Anruf beim Fundamt genügen, um sich zu informieren. Es kommt schon auch vor, dass im Fundamt Anrufe eingehen und dann, wie die Ironie so spielt, oft genau diese Gegenstände nicht abgegeben wurden. Ein weiteres Problem ist, dass viele nicht nachvollziehen können, wo genau der verlorene Gegenstand abhanden gekommen ist. Deswegen wissen sie auch nicht, wo sie suchen sollen. Auf Nummer sicher geht man aber immer, wenn man den Verlust meldet. Immerhin erfreut sich das Ländle vieler ehrlicher Finder.
Noch eine ehrbare Feststellung aus dem Rankler Fundamt: Ein Großteil der Finder lehnt einen angebotenen Finderlohn freundlich ab.