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Hilfspaket gegen starken Franken in der Schweiz gebilligt

Das Hilfspaket, mit dem der Schweizer Bundesrat die Auswirkungen des starken Frankens auf die Wirtschaft dämpfen will, hat die Debatten im Parlament überstanden. Der Nationalrat bewilligte die Maßnahmen im Umfang von 870 Mio. Franken (721 Mio. Euro) ohne Abstriche und ohne Zusätze.
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Das Paket besteht im Wesentlichen aus 500 Mio. Franken für die Arbeitslosenversicherung, 212,5 Mio. Franken für Forschung und Innovation, 100 Mio. Franken für Kredite an Hotels sowie aus 46,5 Mio. Franken für von der Frankenstärke betroffene Transportunternehmen in Ferienregionen und den Kombi-Güterverkehr durch die Alpen.

Der Nationalrat hieß die gesetzlichen Grundlagen des Pakets mit 102 gegen 48 Stimmen gut und folgte damit Bundesrat und Ständerat. Mehrere Minderheiten hatten in der rund siebenstündigen Debatte am Dienstag und am Mittwoch mehrere Nachtragskredite bekämpft, waren aber mit ihren Streichungsanträgen nicht durchgekommen.

SP und Grüne mit weiteren Anliegen

Vor allem SP und Grüne wollten die Gelegenheit nutzen, auf dem vom Bundesrat gewählten dringlichem Weg zusätzliche Anliegen durchzudrücken, kamen damit aber nicht durch. Ihre Vorschläge reichten vom verschärften Kartellrecht über ein Verbot für Löhne in Euro, Negativzinsen und ein Förderung von erneuerbaren Energien.

Die SVP hielt von etlichen Vorschlägen des Bundesrat nicht viel. Sie wollte stattdessen mehrere Mehrwertsteuersätze senken. Für das nächste Jahr wollte sie den Normalsatz vorübergehend um 0,5 auf 7,5 Prozent senken und den Satz für das Restaurant- und Hotelbranche bei 2,5 Prozent festlegen. Ihre Anträge wurden zum Teil knapp abgelehnt.

Hilfspaket bereit für Schlussabstimmung

Das zunächst vorwiegend kritisch aufgenommene Hilfspaket ist damit bereit für die Schlussabstimmung. Der Bundesrat hatte im August zunächst ein Hilfspaket im Umfang von 2 Mrd. Franken angekündigt und damit Kritik geerntet.

Vor rund zwei Wochen beschloss er dann eine Aufteilung der Hilfe und eine erste Tranche von 870 Mio. Franken, die aus dem erwarteten Überschuss von 2011 finanziert werden. Ein zweites Paket will er in der Dezembersession vorlegen, falls die Wirtschaftslage es erfordert.

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