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Hilfsbedürftigen unter die Arme greifen

Zum 30-jährigen Jubliäum des MoHi Lustenau kamen viele Helferinnen und Helfer.
Zum 30-jährigen Jubliäum des MoHi Lustenau kamen viele Helferinnen und Helfer. ©bvs
Der Mobile Hilfsdienst in Lustenau (MoHi) feierte 30-jähriges Jubiläum im Schützengarten.
Hilfsbedürftigen unter die Arme greifen

Lustenau 30 Jahre MoHi Lustenau sind 30 Jahre selbstbestimmtes Leben für pflegebedürftige Menschen in den eigenen vier Wänden. Am Freitagnachmittag feierte der MoHi sein 30-jähriges Bestehen und lud dazu ehemalige und aktuelle Helferinnen und Helfer sowie Vertreter der Politik und Systempartner zur festlichen Feier im Schützengarten ein. „In den vergangenen Jahren haben wir 1 025.000 Einsatzstunden verzeichnet“, sagte Sigi Hämmerle, Leiter der MoHi Lustenau, den vielen anwesenden Gästen. Das sind eindrückliche Zahlen, die an ihrer Deutlichkeit nichts offenlassen, wie er betonte. Der Mobile Hilfsdienst trägt mit seiner Hilfe dazu bei, dass ältere und pflegebedürftige Menschen bis ins hohe Alter in ihrer gewohnten Umgebung leben können. Und dabei jene persönliche Betreuung erhalten, die sie sich wünschen und benötigen.

Fester Bestandteil in Gemeinde

„Ich erlebe den MoHi als unverzichtbaren Teil in der Angebots-/Dienstleistungskette für pflegebedürftige Menschen. Die Bürgerinnen und Bürger sind mit dem Team von Sigi Hämmerle sehr gut aufgehoben“, lobte Franz Reich, Geschäftsführer der Sozialdienste Lustenau, die Arbeit der vielen Helferinnen und Helfer. Sie ermöglichen durch ihre vielfältige Unterstützung den Menschen ein würdiges und bewältigbares Leben bei sich zu Hause. Sei dies durch Tätigkeiten im Haushalt, persönlichen Gesprächen, das Spazierengehen oder einfach nur durch ihr Dasein. Die MoHi-Helfer wachsen eng mit ihren betreuten Personen zusammen. Das bestätigte auch MoHi-Helferin Jutta Tirler (64): „Die Leute geben einem sehr viel zurück. Es ist meine Berufung zu helfen. Die Arbeit macht viel Spaß. Ich denke gar nicht ans Aufhören“, sagte sie schmunzelnd.

Liebe zur Betreuung

Tagtäglich unterstützen 110 Helfer und Helferinnen ihre Klienten in Lustenau. Sie machen Fahrdienste, begleiten sie zu Ärzten, gehen einkaufen oder schauen nach dem Rechten bei ihnen zu Hause. Fabian Hämmerle ist Einsatzkoordinator beim MoHi und weiß, dass die Liebe zur Betreuung für Menschen im höheren Alter die Motivation für alle Mitarbeitenden ist. 2022 konnte der MoHi 23.000 Einsätze verzeichnen. „Der MoHi ist ein österreichweit einzigartiges Projekt. Darauf können wir stolz sein“, sagte Hämmerle.

In Zukunft gefordert

Die demographische Entwicklung wird die Politik sowie alle Verantwortlichen in den kommenden Jahren fordern. Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) führte beeindruckende Zahlen an, wonach aktuell 100.000 Menschen in Vorarlberg 60 Jahre und älter sind. Bis 2050 erhöhe sich die Zahl auf 143.000 Menschen. „Dazu kommt, dass bei rund 6000 Menschen in Vorarlberg aktuell eine demenzielle Entwicklung prognostiziert wird. Bis 2050 verdreifacht sich diese Zahl“, erläuterte sie. Diese Zahlen fordern, doch sieht sie gerade den ambulanten Bereich, zu dem auch der MoHi zählt, gut strukturiert. „Hier können wir aufbauen“, so Wiesflecker. Auch Sigi Hämmerle ist bewusst, dass das Land gefordert ist, schnell Antworten auf den steigenden Bedarf zu finden. „Aber ihr sollt wissen, ihr seid nicht allein mit dieser großen Aufgabe. Wir sind da und unterstützen euch.“ Bürgermeister Kurt Fischer lobte ebenfalls die wertvolle Arbeit der MoHi-Helferinnen und Helfer. „Ihr schmuggelt auf wunderbare Weise Menschlichkeit in die Familien“, so Fischer. Bvs

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