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Hickhack ums Kitzibachtobel

Lech - Das seit Jahren von Natur- und Umweltschützern heftig kritisierte "Kitzibachtobel"-Projekt der Skilifte Lech, die Errichtung eines Ski- und Fahr­wegs vom Weibermahd mit Querung des Kitzibachtobels zur Geißbühelalpe, hat im langwierigen Behördenverfahren die letzte Hürde genommen.

Die Bezirkshauptmannschaft Bludenz hat dieser Tage die Bewilligung für das Vorhaben mit einem Geländeverbrauch von 2,6 Hektar erteilt. Die Genehmigung ist mit umfassenden Auflagen verbunden. „Dazu zählen etwa weitreichende ökologische Ausgleichmaßnahmen und genaue Vorschreibungen im Sinne von Wild, Wasser, Lawinenschutz oder Landwirtschaft”, bekräftigt BH-Chef Dr. Johannes Nöbl. Während beim Projektbetreiber Aufatmen über den positiven Bescheid vorherrscht und man nun im Sommer mit dem Bau beginnen will, befürchtet Naturschutzanwältin Katharina Lins durch Umbauten im Gelände folgenreiche Eingriffe in die Landschaft. Und nicht nur das. Ihr Vorwurf: „Durchs Kitzibachtobel-Projekt ist ein erster Schritt für einen Zusammenschluss der Skigebiete Lech und Warth/Schröcken gemacht.” Der Lecher Seilbahnchef Michael Manhart weist das entschieden zurück. „Das ist Unsinn. Wir wollen durch den multifunktionalen Ski- und Fahrweg nur endlich den dringend erforderlichen lawinensicheren Übergang zum Weibermahd aus dem Mohnen­fluhgebiet schaffen.” Vorgesehen sind zudem das Anlegen einer Höhenloipe sowie eines Winterwanderwegs. Im Hickhack um den Ausbau des Lecher Skigebiets steigt der Österreichische Alpenverein (ÖAV) jetzt indes auf die Barrikaden.

Beschwerde beim EuGH

„Die Genehmigung des Skiwegs im Kitzibachtobel ist ein Verstoß gegen das Bodenschutz-Protokoll der Alpenkonvention”, wettert Gerhard Kaufmann, Naturschutzreferent der ÖAV-Sektion Vorarlberg mit Hinweis auf das ausgewiesene Bauverbot in geologisch labilem Gebiet. Der ÖAV wird deswegen nun Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof einbringen.

 

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