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Herzklappenersatz ohne Operation

Vielversprechende erste Ergebnisse liefert eine neue Methode des Herzklappenersatzes bei älteren Patienten: Die Herzklappe wird dabei nicht operativ durch Öffnung des Brustkorbes ausgetauscht, sondern über die Leistenarterie ans Herz herangeführt.

“Wir wenden diese Methode bei als inoperabel eingestuften Menschen seit Juni 2007 an und freuen uns über hervorragende Ergebnisse”, so Burkert Pieske, Leiter der klinischen Abteilung für Kardiologie der Grazer Universitätsklinik im Vorfeld des Österreichischen Internistenkongresses .

Weltweit seien bisher rund 500 Patienten mit der neuen Methode behandelt worden, so Pieske. An der Grazer Abteilung für Kardiologie wurden – als einem der ersten europäischen Zentren – seit Juni 2007 41 Patienten eine neue künstliche Aortenklappe eingesetzt. Das neue Verfahren, das von der französischen Firma CoreValve entwickelt wurde, wird am schlagenden Herzen angewandt und dauert rund eine Stunde lang.

Dabei wird im Herzkatheterlabor der Bereich der verkalkten Aortenklappe zuerst mit einem Ballonkatheter aufgedehnt. Nachdem quasi Platz für die neue Aortenklappe gemacht wurde, wird ein Stent mit der noch nicht entfalteten Herzklappe eingebracht und in die Schlagader gepresst. Dadurch entfaltet sich das Ventil der neuen Klappe und sie nimmt ihre Funktion auf, erklärte der Grazer Experte.

Der im Vergleich mit einer Brustkorb-Öffnung schonende Eingriff eröffne vor allem Chancen für Patienten im hohen Alter, für die das Risiko einer herkömmlichen Operation aufgrund ihres schlechtem Allgemeinzustand einfach zu hoch wäre, schränkt Pieske ein. “Keiner unserer Patienten ist unmittelbar nach der Operation verstorben, die Acht-Monate-Überlebensrate beträgt 80 Prozent”, so der Mediziner.

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