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4. Streich von Speed-König Jansrud - Auch ÖSV-Herren jubelten

Jansrud hält Hirscher im Gesamt-Weltcup auf Abstand.
Jansrud hält Hirscher im Gesamt-Weltcup auf Abstand. ©EPA
Der neue Speed-König im alpinen Ski-Weltcup hat am Samstag einmal mehr zugeschlagen. Kjetil Jansrud raste im Super-G in Gröden bereits zu seinem vierten Saisonsieg. Damit hat der Norweger alle sechs bisherigen Speed-Bewerbe in diesem Winter in den Top-Zwei beendet. Im Gesamt-Weltcup führt der 29-Jährige nun 152 Punkte vor dem Salzburger Titelverteidiger Marcel Hirscher.
Super-G-Ergebnisse im Detail

Am Freitag in der Abfahrt hatte sich Jansrud noch mit Platz zwei hinter dem US-amerikanischen Gröden-Spezialisten Steven Nyman begnügen müssen. 24 Stunden später war der neue “Super-Elch” dann wieder eine Klasse für sich und gewann 0,46 Sekunden vor dem Südtiroler Lokalmatador Dominik Paris.

Grund zur Freude hatten in Gröden endlich auch wieder die Österreicher. Hannes Reichelt wurde Dritter, nur 0,02 Sekunden dahinter fuhr Vincent Kriechmayr als Vierter zu seinem bis dato besten Weltcup-Ergebnis. Mit Romed Baumann und Otmar Striedinger auf den Plätzen acht und zehn hatten die Österreicher zwei weitere Piloten in den Top Ten.

“Sehr erfreulich, vor allem die Leistung des jungen Kriechmayr”, erklärte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum zufrieden. Für die ÖSV-Herren war es das erste Podestergebnis in Gröden seit 18. Dezember 2010, damals war Baumann Zweiter im Super-G gewesen.

Nun sind im Weltcup wieder die Techniker rund um ÖSV-Star Hirscher an der Reihe. Am Sonntag folgt der Riesentorlauf in Alta Badia, am Montag der Nacht-Slalom in Madonna di Campiglio.

“Wenn es läuft, dann läuft es halt”, lautete Jansruds einfach klingende Erklärung für seinen Erfolgsrun. “Ich hatte ein gutes Gefühl und habe immer die Linie gehalten”, berichtete Jansrud nach seiner Fahrt.

Über die Lage im Gesamt-Weltcup meinte der Sieger von nunmehr sieben Weltcup-Rennen mit einem Lächeln: “Jetzt bin ich vorne, am Montag werde ich wieder 50 Punkte hinten sein.” Dafür müsste Hirscher aber beide kommenden Rennen für sich entscheiden.

Reichelt kehrte nach zwölf Jahren wieder aufs Gröden-Podest zurück. 2002 hatte der Salzburger als Super-G-Zweiter auf der Saslong das erste Top-Drei-Ergebnis seiner Weltcup-Karriere eingefahren. “Das war eine coole Fahrt, in gewissen Passagen hab ich sogar Jansrud einiges abgenommen”, meinte der 34-Jährige erfreut. “Der Grund-Speed passt bei mir. Das gilt auch für die Abfahrt, aber da mach ich derzeit an den blödesten Stellen die entscheidenden Fehler”, sagte Reichelt.

Über die Dominanz von Jansrud meinte Reichelt: “Er fährt derzeit einen brutal schnellen Schwung. Im Vergleich dazu bin ich wackelig auf den Beinen. Jansrud fährt so wie ich bei meinem Kitzbühel-Sieg. Er macht nichts besonderes, ist aber derzeit einfach immer schnell.”

Strahlender Vierter war der 23-jährige Kriechmayr. “Unglaublich, ich hab voll riskiert und es ist alles aufgegangen. Ich hab alles perfekt erwischt”, jubelte Kriechmayr, der sich nach Rudi Nierlich und Hannes Trinkl als nächster Oberösterreicher in der Weltspitze festsetzen will. Sein bis Samstag bestes Weltcup-Ergebnis war Rang fünf im März 2014 im Super-G in Kvitfjell gewesen.

Kriechmayr wuchs bis zu seinem zehnten Lebensjahr vor allem in Obertauern auf, wo sein Vater als Skilehrer arbeitete. Danach besuchte er die Skihauptschule Windischgarsten, zu Hause ist Kriechmayr nun in Gramastetten nahe Linz.

Richtig sauer war am Samstag hingegen Matthias Mayer. Der Abfahrts-Olympiasieger war bis zur Einfahrt in den Zielhang auf Podestkurs, nahm dann aber zu viel Risiko, raste frontal in ein Tor und schied aus. “Klar ist der Ärger groß. Aber ich bin derzeit nicht der Form eines Jansrud und muss daher mehr riskieren. Dass ich schnell bin, weiß ich aber, das ist das Positive”, bilanzierte Mayer. (APA)

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