Heroin im Schrankraum gelagert

Große Mengen Heroin und Kokain hatte ein Dealer in Wien-Alsergrund u.a. in einem Schrankraum neben dem Zimmer seiner dreijährigen Tochter gelagert. 4,5 Kilo der Drogen hat das Kindermädchen von den Niederlanden nach Österreich geschmuggelt. Der seit September in der Bundeshauptstadt lebende Mann erwirtschaftete mit seinen illegalen Geschäften etwa 100.000 Euro, berichtete ein Ermittler von der Suchtgiftgruppe der Kriminaldirektion 1 (KD 1) am Donnerstag.

Die Fahnder waren Abulai S. (38) bereits seit einiger Zeit auf der Spur. Er soll wiederholt schwarzafrikanische Straßendealer mit Suchtgift beliefert haben – „an manchen Tagen mit bis zu einem halben Kilo“, sagte der Beamte. Unabhängig von den Ermittlungen nahmen Kollegen anderer Dienststellen in den vergangenen Wochen mehrere Abnehmer des Verdächtigen fest. Das Netz um S. zog sich zusammen.

Bei einer Hausdurchsuchung wurden in der Wohnung des 38-Jährigen das Kokain und Heroin gefunden, versteckt im Wandschrank und in der Küche. Die 4,5 Kilo waren vom 33-jährigen Kindermädchen, das ihr Einkommen aufbessern wollte, im Zuge einer einzigen Schmuggeltour nach Wien gebracht worden. Die Frau gab an, lediglich von einem Kilo gewusst zu haben.

Als Geldverwalterin bei den Deals fungierte die 26-jährige Freundin des Hauptverdächtigen. Pikantes Detail: Ihr war nicht bekannt, dass Abulai S. in Spanien eine Frau und ein weiteres Kind hat. An diese überwies der 38-Jährige viel Geld. Seine Ehefrau konnte damit immerhin zwei Lkw und ein Auto finanzieren.

Für S., das Kindermädchen und die Freundin klickten die Handschellen. Auch fünf Abnehmer wurden festgenommen. Der 38-Jährige zeigte sich nur teilgeständig, wollte nur das zugeben, was man ihm nachweisen konnte, so der Ermittler.