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Herbstferien und NMS sind in diesem Schuljahr neu

In der Mittelschule gibt es auch ein neues Notensystem.
In der Mittelschule gibt es auch ein neues Notensystem. ©APA
Nicht nur das Coronavirus bestimmt das neue Schuljahr, auch sonst gibt es allerhand Neuigkeiten. So gibt es etwas zum ersten Mal eine Woche Herbstferien und auch die Mittelschule wird neu strukturiert.
Mittelschule mit neuen Leistungsniveaus

Das neue Schuljahr bringt neben speziellen Regeln aufgrund der Corona-Pandemie noch andere Neuerungen: Erstmals gibt es bundesweit Herbstferien rund um den Nationalfeiertag und Allerseelen, Polytechnische Schulen und Spezial-Handelsakademien bekommen neue Lehrpläne, neun Standorte starten Schulversuche zur neuen Pflegeausbildung und die Neue Mittelschule wird zur Mittelschule mit neuer Notenskala.

Herbstferien heuer besonders lang

Zur Premiere fallen die Herbstferien besonders lang aus: Da der Nationalfeiertag auf einen Montag fällt, beginnen die Ferien bereits am Samstag davor (24. Oktober) und dauern bis 2. November, ebenfalls ein Montag. An den Dienstagen nach Ostern (6. April 2021) und Pfingsten (25. Mai 2021) wird im Gegenzug unterrichtet.

Die Neuen Mittelschulen (NMS) verlieren nun flächendeckend das "Neu" und werden zu Mittelschulen. Dort gelten ab der 2. Klasse zwei Leistungsniveaus ("Standard" und "Standard-AHS"). Neben den Differenzierungsmöglichkeiten der NMS wie Teamteaching können die Standorte in der Mittelschule in Deutsch, Mathe und Englisch ab der zweiten Klasse auch dauerhafte Leistungsgruppen einrichten. Mit der Umstellung wird die bisherige Regelung an den NMS abgelöst, bei der ab der 3. Klasse zwischen den zwei Niveaus "grundlegende Allgemeinbildung" und "vertiefende Allgemeinbildung" unterschieden wird.

Neue Noten in der Mittelschule

Auch die dazugehörige siebenteilige NMS-Notenskala wird abgeschafft. An ihre Stelle treten zwei vom System her ähnliche, einander überlappende je fünfteilige Notenskalen. Der Modellversuch zur NMS hatte 2008 gestartet, 2013 wurde er ins Regelschulwesen überführt und alle Hauptschulen sukzessive in NMS umgewandelt. Jede siebente NMS hatte die Möglichkeit genutzt, schon im vorigen Schuljahr auf das neue Modell umzusteigen.

Die Polytechnischen Schulen und die Spezial-Handelsakademien (MediaHAK, JusHAK etc.) sowie Kollegs und Aufbaulehrgänge (etwa Aufbaulehrgang an HAK für Berufstätige, Kolleg für Digital Business etc.) bekommen im Schuljahr 2020/21 neue Lehrpläne. An den Berufsschulen sollen elf Übergangslehrpläne sicherstellen, dass der Unterricht dort den aktuellen Arbeitsmarktanforderungen entspricht und neu eingeführte Lehrberufe wie Fertigungsmesstechnik abgedeckt sind.

Neun neue Schulversuche

Außerdem starten neun Schulversuche zur Pflegeausbildung mit zunächst rund 300 Schülern. Sechs "Höhere Lehranstalten für Sozialbetreuung und Pflege" sind als fünfjährige berufsbildende höhere Schulen (BHS) mit Matura konzipiert, an drei Fachschulen für Sozialberufe können Lehrinhalte einer weiterführenden Pflegeausbildung vorgezogen werden.

An vier Pilotschulen (HBLA Forstwirtschaft Bruck/Mur, HLBLA St. Florian, BHAK Völkermarkt, HBLFA Wieselburg) wird zudem das Projekt "Genossenschaft macht Schule" beginnen, bei dem Schüler im Rahmen einer unverbindlichen Übung zu Lernzwecken Genossenschaften mit realer Geschäftstätigkeit betreiben. In Deutschland und Südtirol gibt es bereits ähnliche Projekte.

Bildungsministerium empfiehlt soften Einstieg

Wenn am 7. September in Ostösterreich und eine Woche danach in den übrigen Bundesländern das neue Schuljahr beginnt, sollen die Lehrer es gemächlich angehen. Nach dem von der Corona-Pandemie dominierten Sommersemester sei es bedeutsam, den Schülern in den ersten Schulwochen ein "Gefühl von Sicherheit und Halt" zu vermitteln, heißt es in den "Pädagogischen Leitlinien" des Bildungsministeriums.

Gerade am Beginn des Schuljahres soll es "gemeinschaftsstiftende, soziale Aktivitäten" geben, freilich unter Berücksichtigung der aktuellen Hygienebestimmungen. Den Lehrern wird empfohlen, sich Zeit zu nehmen, um gute Lernvoraussetzungen in der Klasse zu schaffen. "Die Lehrerinnen und Lehrer wissen am zuverlässigsten, welches Stoffgebiet und welcher Stoffumfang im Corona-Herbst in einer Klasse machbar sind", heißt es im Konzept "Schule im Herbst 2020" des Ministeriums.

In den ersten Schulwochen sollen die Schulen sich in einer Konferenz außerdem auf einheitliche Kommunikationsmittel und Plattformen einigen und klare Kommunikations- und Informationswege festlegen. "Damit gelingt auch die Bewältigung allfälliger Krisensituationen leichter", so das Ministerium. Bei der Einhaltung der Hygienevorschriften sollen Schulleitung und Lehrer mit gutem Beispiel vorangehen und die Schüler von Anfang an dafür sensibilisieren, welche besonderen Rahmenbedingungen beim Schulbetrieb während der Corona-Pandemie gelten.

(APA/red)

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