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Helden des Alltags ausgezeichnet 

Bürgermeister Kurt Fischer, Sicherheitswache-Kommandant René Schreiber und Bernd Feurstein, Kommandant-Stellvertreter der Polizeiinspektion Lustenau, sprachen Safet Cehic und Robert Giggenbacher Dank und Anerkennung für ihr couragiertes Handeln aus.
Bürgermeister Kurt Fischer, Sicherheitswache-Kommandant René Schreiber und Bernd Feurstein, Kommandant-Stellvertreter der Polizeiinspektion Lustenau, sprachen Safet Cehic und Robert Giggenbacher Dank und Anerkennung für ihr couragiertes Handeln aus.
Robert Giggenbacher und Safet Cehic wurden für ihre außerordentliche Zivilcourage mit dem Sicherheitspreis 2019 des Kuratorium Sicheres Österreich ausgezeichnet. Lustenau.

Lustenau. Der Preis gilt jenen Menschen, die mit offenen Augen und couragiertem Handeln mitgeholfen haben, Straftaten zu verhindern oder aufzuklären. Bürgermeister Kurt Fischer bedankte sich bei den beiden Helfern für ihr beherztes Eingreifen in zwei Fällen, die sich im letzten Dezember in Lustenau ereigneten.

„Ich dachte ich sei im falschen Film.“

Robert Giggenbacher war gegen Mittag im Auto unterwegs, als er auf eine ungewöhnliche Situation auf der Maria-Theresien-Straße aufmerksam wurde: Eine Polizistin und einen Polizisten verfolgten einen Mann und versuchten ihn zu überwältigen. Augenscheinlich gelang es den beiden Einsatzkräften nicht, ihn festzunehmen, trotz Einsatz von Pfefferspray. Robert Giggenbacher, der 14 Jahre im Sicherheitsdienst tätig war, erkannte die kritische Situation sofort: „Ich dachte, ich sei im falschen Film“, sagte der 46-Jährige, der ohne zu zögern handelte. Er hielt an, stieg aus dem Wagen und bot der Polizistin und dem Polizist seine Hilfe an, die diese gerne annahmen. Mit Robert Giggenbachers Unterstützung gelang es schließlich, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Zuvor hatte der Festgenommene mehrere Fensterscheiben eingeschlagen, einen Tankstellenmitarbeiter bedroht und versucht, einen Altpapiercontainer in Brand zu setzten. „Robert Giggenbacher zeigte eine weit über dem Durchschnitt liegende Zivilcourage und unterstützte Polizeibeamte in einer schwierigen Situation. Diese Hilfe leistete er trotz der Gefahr, dass er selber bei dem Einsatz verletzt werden könnte“, bedankte sich die Polizeiinspektion Lustenau für die Unterstützung bei der Festnahme.

„Turnen ist vorbei, was wollen Sie?“

Safet Cehic ist Turnwart in der Jahnturnhalle und hatte bei einem seiner allabendlichen Rundgänge etwas Ungewöhnliches bemerkt, nämlich Licht hinter dem vorgezogenen Bühnenvorhang. „Turnen ist vorbei, was wollen Sie“, rief er entschlossen, nachdem er Geräusche hörte. Er wappnete sich mit einer Metallstange und ging unerschrocken auf die Bühne, wo er fünf Jugendlichen gegenüberstand. Als die überraschten Burschen versuchten davonzulaufen, drohte ihnen der 71-jährige Pensionist mit der Polizei, die er daraufhin alarmierte. Das Quintett forderte er auf, bis zum Eintreffen der Polizei auf der Bühne zu warten, was dieses widerwillig, aber eingeschüchtert durch das bestimmte Auftreten Safet Cehics befolgte. Wenig später traf die Polizeistreife ein und konnte die fünf Jugendlichen festnehmen. Die Polizeiinspektion Lustenau dankte dem Turnwart für sein couragiertes Handeln: „Safet Cehic zeigte überdurchschnittlichen Mut bei der Durchsetzung des Anhalterechts. Er nahm seine Aufgabe als Turnwart, für die Jahnturnhalle nach dem Rechten zu sehen, sehr ernst und ermöglichte mit seiner bestimmten Haltung, die fünf amtsbekannten Burschen festzunehmen.“

Wertschätzung der Zivilcourage

Neben Safet Cehic und Robert Giggenbacher wurden 13 weitere Vorarlbergerinnen und Vorarlberger mit dem Sicherheitspreis 2019 des Kuratorium Sicheres Österreich ausgezeichnet. Die insgesamt neun Fälle reichten vom Identifizieren, Verfolgen oder Einsperren eines Einbrechers bis hin zur Entschärfung einer gefährlichen Situation oder dem Fotografieren von einem verdächtigen Kennzeichen, was die besonders schnelle Klärung eines Kapitalverbrechens ermöglichte. Den Preisträgerinnen und Preisträgern dankten und gratulierten zahlreiche Ehrengäste bei der offiziellen Verleihung im ORF-Landesfunkhaus Dornbirn am 2. April.

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